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DOI: 10.1055/s-0036-1581596
Digitale Volumentomografie (DVT) der Kieferregion – Häufigkeit von Zufallsbefunden und deren klinische Relevanz
Zielsetzung:
Untersuchung der Häufigkeit und klinischen Relevanz pathologischer Zufallsbefunde in DVT-Untersuchungen der Kieferregion.
Material und Methodik:
Aus einem klinischen Kollektiv wurden 374 konsekutive DVT-Untersuchungen retrospektiv auf Zufallsbefunde, bzw. zusätzliche Pathologien zur primären Indikationsstellung untersucht. Die DVT wurde mit wenigen Ausnahmen mit einer isotropen Voxelkantenlänge von 0,25 mm und einem field of view (FOV) von 100 × 100 mm durchgeführt. Die klinische Relevanz der Zufallsbefunde wurde in einer dreistufigen Skala bewertet. Des Weiteren wurde bei einer Subgruppe von 54 Patienten mittels Auswertung der Krankenakten die Krankengeschichte und therapeutische Konsequenz der DVT-Zusatzbefunde ermittelt.
Ergebnisse:
In jeder DVT-Untersuchung wurden im Mittel 3,3 zusätzliche Befunde entdeckt. 29% dieser Neudiagnosen waren behandlungsbedürftig, 23% erforderten eine Verlaufskontrolle und 48% hatten keine klinische Relevanz. In der zusätzlichen Subgruppenanalyse zeigten 29 Patienten einen zuvor nicht bekannten Befund. Bei 19 Patienten führte dieser neu entdeckte Befund zu einer Änderung des Therapiemanagements. Die Pathologien dieser Gruppe therapierelevanter Zufallsbefunde waren periapikale Resorptionen (45%), entzündliche Veränderungen der Nasennebenhöhlen (20%), Marginale Resorptionen (20%) und andere (15%).
Schlussfolgerungen:
Die DVT der Kieferregion erbringt in vielen Fällen zusätzliche Befunde mit klinischer Bedeutung. Diese, vor der DVT-Untersuchung oft nicht bekannten Befunde erfordern bei fast jedem zweiten Patienten eine Änderung des Therapiemanagements oder eine Verlaufskontrolle. Im Hinblick auf die klinische Relevanz der Zufallsbefunde ist bei der DVT der Kieferregion eine sorgfältige Auswertung des gesamten FOV notwendig.