Rofo 2016; 188 - RK402_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581640

Brustkrebsfrüherkennung bei normalem Risiko

K Siegmann-Luz 1
  • 1Mammografie Screening Brandenburg Ost, Königs Wusterhausen

Kurzfassung:

Das „normale“ Brustkrebsrisiko ist das bevölkerungsbezogen berechnete mittlere Lebenszeitrisiko einer Frau an Brustkrebs zu erkranken. Dieses liegt derzeit bei ca. 12%, d.h. gut jede achte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Das Brustkrebsrisiko wird hauptsächlich durch Vererbung, Hormoneinfluss, mammografische Brustdichte und Lifestylefaktoren (Ernährung, Alkohol, Rauchen, Übergewicht, sportliche Betätigung) beeinflusst. Auch anamnestische Brusterkrankungen, v.a. histologisch gesicherte Risikoläsionen und stattgehabte Brustkrebserkrankungen, spielen eine Rolle. Die risikoadaptierte Brustkrebsfrüherkennung berücksichtigt wesentliche Risikofaktoren. Wenn kein erhöhtes Brustkrebsrisiko und ein unauffälliger klinischer Befund vorliegt, erfolgt die reguläre altersadaptierte Früherkennung mittels Tastuntersuchung ± Mammografie. Frauen im Alter von 50 – 69 Jahren sind berechtigt, 2jährlich am deutschlandweit etablierten Mammografiescreening-Programm teilzunehmen. Mammasonografie und MR-Mammografie sind Ergänzungsverfahren und keine primären Früherkennungsmethoden bei normalem Brustkrebsrisiko. In der Fortbildungsveranstaltung werden die deutschen Empfehlungen (S3- und AGO-Leitlinie) zur Brustkrebsfrüherkennung genannt, kontrovers diskutiert (z.B. Mammografie ab 40. LJ./50. LJ., Mammasonografie bei dichtem Drüsenkörper) und anhand von Fallbeispielen illustriert.

Lernziele:

Die Teilnehmer sollen einen Überblick über das Brustkrebsrisiko in Deutschland, Brustkrebsrisikofaktoren und das Konzept der risikoadaptierten Brustkrebsfrüherkennung erhalten. Die Empfehlungen zum Einsatz Radiologischer Verfahren zur Brustkrebsfrüherkennung bei normalem Risiko sollen verständlich dargestellt und diskutiert werden.