Rofo 2016; 188 - WISS309_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581646

Molekulare Bildgebung der Atherosklerose mit dem MRT-Kontrastmittel Gadofluorine P und T1-Mapping

F Lohöfer 1, A Glinzer 1, L Hoffmann 1, K Kosanke 1, F Schilling 2, K Huber 3, M Aichler 3, A Walch 3, E Rummeny 1, M Wildgruber 1
  • 1TU München, Institut für diagnostische und Interventionen Radiologie, München
  • 2TU München, Nuklearmedizin, München
  • 3Helmholtz Zentrum, Analytische Pathologie, München

Zielsetzung:

Ziel der Studie ist die Evaluierung des MRT-Kontrastmittels Gadofluorine P in einem Mausmodell für Atherosklerose zur Erfassung atherosklerotischer Plaques mittels T1-Mapping bei 7 Tesla.

Material und Methodik:

In dieser Studie erhalten Mäuse mit einem LDL-Rezeptor-Knockout (LDLr-/-) eine fetthaltige Diät (Western Type). Nach 4, 10, 15 und 20 Wochen erfolgt die Bildgebung nach i.v. Injektion von Gadofluorine P (0.1mmol/kg KG). C57BL/6 Mäuse mit konventionellem Futter dienen als Kontrollgruppe. Die Schichtführung in der MRT erfolgt in der Ebene des Aortenbogens. Mittels Black-blood Sequenzen erfolgt eine hochaufgelöste Darstellung des Aortenbogens. Die Kontrastmittelanreicherung in der atherosklerotisch veränderten Gefäßwand wird mittels T1-Mapping quantifiziert. Die T1/R1 Werte werden basierend auf einer Look-Locker Sequenz berechnet. Nach Abschluss der Bildgebung wird der Aortenbogen entnommen. Das Gewebe wird histologisch sowie mittels matrix-assisted laser desorption ionization imaging mass spectrometry (MALDI-IMS) untersucht, um die Gadofluorine P Konzentration im Gewebe ex vivo zu quantifizieren.

Ergebnisse:

Die R1 Werte in den Plaques zeigen 30 min nach der Injektion von Gadofluorine P ein Maximum. In Untersuchungen zur Kinetik zeigt sich, dass die R1 Werte in der Gefäßwand nach ca. 5h wieder die Ausgangswerte erreichen. Die R1 Werte in der aortalen Gefäßwand in LDLr-/- Mäusen waren signifikant höher als in der Kontrollgruppe. Außerdem zeigt sich ein Anstieg der Kontrastmittelanreicherung in den Plaques im Verlauf der Diät.

Schlussfolgerungen:

Die Bildgebung mit dem Kontrastmittel Gadofluorine P ermöglicht eine Erfassung von Plaques in sehr frühen Stadien der Atherosklerose. Das T1-Mapping in Kombination mit Gadofluorine P stellt eine quantitative Methode dar, um atherosklerotische Veränderungen der Gefäßwand darzustellen. Die Methode des MALDI-IMS ermöglicht eine sowohl ortsaufgelöste, als auch quantitative Bestimmung der Kontrastmittelverteilung im Gewebe ex vivo.