Rofo 2016; 188 - SP204_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581770

Aktuelle und zukünftige Entwicklungen der dual-energy Computertomographie in der onkologischen Bildgebung

D Simons 1
  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie (E010), Heidelberg

Die dual-energy Computertomographie (DECT) bietet ein breites Spektrum an klinischen Anwendungen in der onkologischen Bildgebung zur Tumordetektion und Verlaufskontrolle. Die Bildakquisition bei zwei verschiedenen Röntgenenergien ermöglicht Rückschlüsse auf Gewebe- und/oder materialspezifische Eigenschaften, die Berechnung virtuell nativer Bilder sowie die Quantifizierung von iodhaltigem Kontrastmittel. So kann Tumorgewebe charakterisiert und das Therapieansprechen genauer bewertet werden. Kontinuierliche Verbesserungen und der zunehmende Einsatz verbesserter Detektortechnologien in dual-energy CT Geräten der dritten Generation ermöglichen darüber hinaus eine kontinuerliche Verringerung der Strahlendosis. Dies ist für die onkologische Bildgebung besonders relevant, als mit der Technologie zunehmend auch Perfusionsanalysen von Tumorgewebe mit tolerabler Strahlendosis möglich sind. Neue Datenverarbeitungsalgorithmen, Änderungen von Scanprotokollen und die Entwicklungen photonenzählender Detektoren könnten in naher Zukunft sogar noch detailliertere Gewebecharakterisierungen möglich machen. Insoweit dürfte gerade im Bereich der onkologischen Bildgebung die weitere Verfolgung und Weiterentwicklung der DECT von großem Interesse sein, gerade auch im Hinblick auf die zunehmende Verfügbarkeit und schnelle Bildakquisition.

Lernziele:

1. Kenntnis der technischen Grundlagen der dual-energy CT (DECT)
2. Klinische Anwendungsmöglichkeiten der DECT in der onkologischen Bildgebung
3. Vorteile der Iodquantifizierung im Primärstaging und Therapiemonitoring
4. Möglichkeiten der Analyse der Tumorperfusion mit signifikant reduzierter Strahlendosis
5. Zukünftige Entwicklung der DECT in der onkologischen Bildgebung (multi-energy CT; Photonenzählende Detektoren)