Rofo 2016; 188 - RK406_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581878

Radiologische Diagnostik bei Kindern mit urogenitalen Erkrankungen

D Renz 1
  • 1Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Kinderradiologie, Jena

Kurzfassung:

Das wesentliche Ziel dieses Übersichtsvortrages ist es, die bildgebenden Verfahren von urogenitalen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter anhand der Präsentation wichtiger Pathologien vorzustellen. Als Basisdiagnostik dient in der Uroradiologie vom Fetus bis zum jungen Erwachsenen die Sonografie. Besonders in der Diagnostik von Konkrementen und einer Harntransportstörung ist die Sonografie unverzichtbarer Bestandteil; angeborene zugrundeliegende Pathologien eines Harnaufstaus sind die Ureterabgangs- und die Uretermündungsstenose. Ein neuartiges Ultraschallverfahren stellt die Miktionsurosonografie (MUS) dar. Analog zum Röntgenverfahren – der Miktionscystourethrografie (MCU) – wird bei der kontrastmittelgestützten MUS das Ultraschallkontrastmittel intrakavitär in die Harnblase appliziert; dies dient der Diagnostik eines möglichen Vesikoureteralen Refluxes (VUR), wobei das Kontrastmittel aus der Harnblase über die Ureteren in das Nierenbeckenkelchsystem (NBKS) aufsteigt. Der VUR ist mit einer Inzidenz von ca. 1% die häufigste urologische Erkrankung im Kindesalter und stellt eine wichtige Prädisposition für Entzündungen im harnableitenden System mit möglichen konsekutiven Nierenschädigungen dar. Der Computertomografie (CT) kommt im Vergleich zur Magnetresonanztomografie (MRT) im Kindesalter eine untergeordnete Bedeutung zu. Die funktionelle MR-Urografie als innovatives Konzept ermöglicht neben der detaillierten anatomisch-morphologischer Darstellung möglicher urogenitaler Fehlbildungen eine Auswertung dynamischer Ausscheidungsparameter. Diese funktionelle MR-Auswertung liefert zur etablierten Nierenszintigrafie vergleichbare Ausscheidungsdaten mit den Vorteilen einer gleichzeitigen morphologischen Darstellung und einer fehlenden Strahlenexposition.

Lernziele:

1. Vorstellung der bildgebenden Modalitäten im Kindesalter
2. Präsentation innovativer Verfahren, wie Miktionsurosonografie und funktionelle MR-Urografie
3. Demonstration typischer pädiatrischer urogenitaler Pathologien