Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A89
DOI: 10.1055/s-0036-1583410

Korrelation radiologischer und histopathologischer Response im neoadjuvanten Therapiesetting beim Mammakarzinom

M Meusel 1, A Petzold 1, C Meisel 1, P Wimberger 1
  • 1Universitätsklinikum Carl-Gustav-Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland

Einleitung: Die neoadjuvante Chemotherapie gilt als etablierte Behandlung bei Mammakarzinomen mit typischen prädiktiven Marker, die auf ein gutes Ansprechen auf Chemotherapie schließen lassen. Die Effektivität der präoperativen systemischen Therapie ist durch die klinische und sonografische Verlaufskontrolle des Primärtumors unmittelbar verfolgbar. Eine hohe Korrelation zwischen der sonografisch messbaren Größe des intramammären Befundes und dem endgültigen histologischen Befundes ist zur Planung der operativen Maßnahme (Resektionsvolumen) wünschenswert. Kann die Mammasonografie dies leisten?

Methode: 134 Patientinnen wurden mit histologisch gesichertem Mammakarzinom von 2013 – 2015 neoadjuvant chemotherapiert. Es erfolgte die Korrelation der sonografisch ermittelten Resttumorgröße mit dem histopathologischen Befund. Die Ergebnisse wurden in 3 Gruppen definiert: Abweichung der durch Mammasonografie und histopathologisch festgestellten Tumorgröße bis 5 mm, bis 10 mm oder größer als 10 mm.

Ergebnis: Eine zufriedenstellende Korrelation zwischen Mammasonografie und endgültiger Tumorgröße konnte im vorliegenden Kollektiv nicht nachgewiesen werden. Von 140 untersuchten Fällen war bei 41,4% (58/140) eine gute Korrelation gegeben. Bei 21,4% (30/140) betrug der Unterschied mehr als 5 mm Differenz in der Tumorgröße. Bei etwa mehr als einem Drittel (37,1% 52/140) war der Unterschied sogar mehr als 10 mm. 58,6% (82/140) der Patientinnen wurden brusterhaltend operiert. Die hohe Rate von 41,4% (58 von 140) an abladierten Patientinnen ergab sich durch folgende Indikationen: Multizentrizität, nachgewiesene Mutation im BRCA 1/2 Gen, Wunsch der Patientin.

Fazit: Die Mammasonografie ist ein einfaches kostengünstiges Verfahren zur Verlaufskontrolle im neoadjuvantem Therapiekonzept. Ihre Aussagekraft ist jedoch begrenzt. In Zusammenschau mit der klinischen Verlaufskontrolle bleibt sie dennoch mangels Alternativen ein probates Mittel für die Planung des operativen Vorgehens.