Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A120
DOI: 10.1055/s-0036-1583441

Einfluss eines Oberkörperergometertrainings auf die Entwicklung eines Lymphödems sowie physiologische und psychische Parameter bei Brustkrebspatienten nach Axillardissektion

T Schmidt 1, J Berner 2, W Jonat 2, B Weisser 3, C Röcken 1, M van Mackelenbergh 2, C Mundhenke 2
  • 1Krebszentrum Nord, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
  • 2Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
  • 3Institut für Sportwissenschaft, Christian-Albrechts-Universität, Kiel, Deutschland

Zielsetzung: Das Studienziel war die Überprüfung eines Trainings an einem Oberkörperergometer mit Brustkrebspatienten nach Axillardissketion. Als Endpunkte wurden die Veränderungen der Körperzusammensetzung (BIA), des Armumfangs (cm), der muskuläre Kraft (NM), der Lebensqualität (EORTC QLQ C30+BR23) und des Fatigue-Syndroms (MFI 20) festgelegt.

Material und Methode: In der randomisierten kontrollierten klinischen Interventionsstudie wurde über 12 Wochen ein zweimal in der Woche durchgeführtes supervidiertes Oberkörperergometertraining (OKE) mit einer Standardtherapie (ST) bei 49 Brustkrebspatienten nach Axillardissektion (AD) und Abschluss der medizinischen Behandlung verglichen.

Ergebnis: Die OKE-Gruppe verbesserte sich signifikant in der fettfreien Körpermasse (OKE: AD-Seite p: 0,017; Nicht AD-Seite p: 0,004) (ST: AD-Seite p: 0,679; Nicht AD-Seite p: 0,354), der Muskelmasse (OKE p: 0,049; ST: 0,385) und zeigte eine signifikante Verminderung im Körperfettanteil (OKE p: 0,009; ST p: 0,393). In der OKE-Gruppe, als auch in der ST-Gruppe kam es zu einer Erhöhung des Achselumfangs (> 5%), wobei dieser in der ST stärker ausgeprägt war. In allen anderen Messregionen des Arms war in beiden Gruppen eine signifikante Verminderung des Armumfangs zu erkennen. Die muskuläre Kraft des Oberkörpers verbesserte sich in beiden Gruppen signifikant, aber deutlicher in der OKE-Gruppe. Beide Gruppen zeigten einen nicht signifikanten Anstieg der Lebensqualität (OKE p: 0,101; ST p: 0,202). In der OKE-Gruppe verminderte sich signifikant das allgemeine Fatigue-Syndrom (ACE p: 0,032.; UC p: 0,483) sowie die körperliche Fatigue (ACE p: 0,002; UC p: 0,42).

Zusammenfassung: Die Möglichkeit eines Trainings an einem Oberkörperergometer wird mit der Studie bestätigt und markiert eine Verbesserung in Kraft, Lebensqualität und einer Reduktion des Armumfangs nach Axillardissektion.