Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A150
DOI: 10.1055/s-0036-1583472

Einfluss der pathologischen und molekularen Parameter auf die Größenbestimmung des reinen DCIS in der präoperativen MR-Mammografie und Mammografie

BM Wietek 1, P Schulze Temminghoff 1, J Pawlowski 2, G Helms 3, B Wiesinger 1, U Vogel 2, M Hahn 3, C Röhm 3, F Fend 2, K Nikolaou 1, A Staebler 2
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie, Tübingen, Deutschland
  • 3Universitätsfrauenklinik, Tübingen, Deutschland

Fragestellung: Ziel der Studie war es, den Einfluss der pathologischen und der molekularen Parameter auf die Genauigkeit der Größenbestimmung des reinen DCIS in der MR-Mammografie (MRM) und Mammografie (MG) zu untersuchen.

Methodik: 100 Patientinnen mit einem histologisch gesicherten reinem DCIS, welche eine Mammografie und zusätzlich eine präoperative MRM erhielten, wurden eingeschlossen. Neben der histologischen Größenbestimmung in segmentaler Aufarbeitung wurden zusätzlich der histologische Subtyp, der Zelltyp sowie das Wachstumsmuster als auch der Östrogen und Progesteron Rezeptor sowie Her2 Status und der molekulare Subtyp ermittelt.

Ergebnis: Die exakte Größenbestimmung mittels der MRM erfolgte in 87% der Fälle signifikant besser im Vergleich zur MG, in der nur in 43% d. F. eine exakte Größenbestimmung erfolgte, in 6% wurde die Größe über- und in 52% d.F. unterschätzt oder überhaupt nicht detektiert. In den Segmentresektaten konnte eine signifikant bessere Größenkorrelation von MRM und Histologie gezeigt werden im Vergleich zu den Abladaten (96,2% und 76,6%, p < 0,008 Chi2). Im Vergleich zur MG konnte in der MRM eine signifikant exaktere Größenbestimmung von HER2 positiven DCIS erzielt werden (80% MRM vs. 32,5% MG mit 60% unterschätzen Fällen).

Schlussfolgerung: Die Größe des reinen DCIS in der MRM konnte in bis zu 96,2% d. Fälle exakt bestimmt werden, wenn eine segmentale histologische Aufarbeitung der Resektate erfolgte. Im Vergleich vom MG und MRM hinsichtlich der histologischen und molekularen Typen weist die MRM in allen Untergruppen deutliche Vorteile auf, am meisten profitieren jedoch die Patientinnen mit einem HER 2 positiven DCIS.