Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P63
DOI: 10.1055/s-0036-1583836

Laserkoagulation bei fetofetalen Transfusionssyndrom mit 1 mm-Optik – perioperatives Outcome und Langzeitoutcome

M Bergner 1, M Tchirikov 1
  • 1Universitätsklinikum Halle, Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin

Fragestellung: Darstellung der aktuellen Behandlungsstatistik für fetalchirurgische Laserkoagulation am Universitätsklinikum für Geburtshilfe Halle im internationalen Vergleich.

Methodik: Eine retrospektive Kohortenanalyse der über 90 am UKH behandelten Fälle mit fetofetalen Transfusionssyndrom die einer Laserkoagulation unterzogen wurden.

Beschreibung: Das fetofetale Transfusionssyndrom stellt eine seltene Komplikation der monochorialen Geminigravidität dar, welche sowohl die prä- wie auch die postnatale Prognose der Kinder erheblich beeinträchtigen kann. Die fetoskopische Laserkoagulation ist die Therapie der Wahl bei einem fortgeschrittenen TTTS.

Der Eingriff stellt hohe Herausforderungen an das behandelnde Team und wird nur in wenigen Zentren durchgeführt. Behandlungsimmanente Risiken sind der iatrogene Blasensprung wie auch fetale oder maternale Blutungen, die das Outcome erheblich beeinträchtigen können. Des Weiteren ist das Verfahren mit einer hohen fetalen Mortalität durch eine iatrogene selektive Plazentainsuffizienz assoziiert. Die Verkleinerung der verwendeten Optik reduziert die Schädigung der amnialen Membran erheblich. Gleichzeitig erschwert sie durch eine verschlechterte Sicht die Operationsbedingungen.

In den untersuchten Fällen (n = 92) wurde das perioperative- wie auch das Langzeitoutcome untersucht. In nur 1% der Fälle (n = 1) kam es zu einem Versterben beider Kinder. Das perioperative Überleben beider Kinder betrug 80,5% (n = 74). In 18,5% (n = 17) kam es zum Versterben eines Zwillings in der perioperativen Phase. Komplikationen wie ein klinisch relevanter Blasensprung oder perioperative Blutungen waren mit unter 5% selten.

Diskussion: Die Laserkoagulation des TTTS wird weltweit nur in wenigen Zentren durchgeführt. Hinsichtlich der peri- und postoperative Komplikationen sowie des Outcome ist die Universität Halle eines der führenden Zentren im weltweiten Vergleich.