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DOI: 10.1055/s-0036-1584452
STW 5: Metaanalyse bestätigt Wirksamkeit und Studienqualität
Nachdem in der Therapie der funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen die in den 70er- und 80er-Jahren eingeführten Prokinetika wie Metoclopramid und Domperidon nicht mehr zur Verfügung stehen, da ihre Zulassungen aufgrund von seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen eingeschränkt wurden, fällt der Blick des Arztes verstärkt auf bewährte Therapieoptionen. Zu diesen gehört STW 5 (Iberogast), für das mehr als 5 Jahrzehnte Anwendungserfahrung bei mehr als 60 Mio. Patienten vorliegt. Ob auch die vorliegenden klinischen Daten heutigen Standards für den Beleg der Wirksamkeit genügen, wurde nun in einer Metaanalyse überprüft, in die die im Anwendungsgebiet funktionelle Dyspepsie vorliegenden randomisierten placebokontrollierten Doppelblindstudien einbezogen wurden.
Die Originaldaten der Studien wurden hierfür erfasst und bezüglich der demografischen Daten und primären Endpunkte statistisch ausgewertet (ANCOVA). Das primäres Zielkriterium, der validierte gastrointestinale Symptomscore (GIS) [1], sowie die Dosis (3 × 20 Tr.), waren bei allen Studien gleich, sodass eine einheitliche Auswertung möglich war. Das full analysis set (FAS) umfasste 557 Patienten (272 bzw. 285 für Placebo bzw. Verum). Das mittlere Alter (48 bzw. 49 Jahre), die mittlere Körpergröße (in beiden Gruppen 168,7 cm), das mittlere Körpergewicht (72,0 bzw. 72,2 kg), der BMI (25,35 bzw. 25,54), die Geschlechterverteilung (67,3 bzw. 69,5% Frauen), die Dauer der Erkrankung bei Einschluss und die Basislinie des GIS (11,6 bzw. 11,5 Punkte) waren in beiden Gruppen sehr gut vergleichbar. Beim primären Zielkriterium, dem GIS, lag nach 28-tägiger Behandlung ein hoch signifikanter (p < 0,0001) Unterschied zwischen Placebo und Verum vor (6,7 bzw. 4,7 Punkte).
Die Metaanalyse belegt somit klar die Wirksamkeit von STW 5 (Iberogast) nach aktuellen Standards und zudem die hohe Qualität der Studien, die sich u.a. in der zwischen beiden Gruppen sehr gut ausbalancierten Patientenklientel zeigt. Zusätzliche Erkenntnisse sind von weiteren Analysen zu erwarten, wie z.B. von Auswertungen bei bestimmten Subgruppen mit bestimmten vorherrschenden Symptomen oder demografischen Merkmalen.
[1] Adam et al. Aliment Pharmacol Ther 2005; 22: 357 – 363