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DOI: 10.1055/s-0036-1587010
Therapie der chronischen Hepatitis- C -Virusinfektion vom Genotyp 1 mit direkt antiviralen Substanzen: Daten aus dem Deutschen Hepatitis C-Register (DHC-R)
Einleitung/Ziele: In zulassungsrelevanten Studien zu direkt antiviralen Substanzen gegen Hepatitis C-Virusinfektionen vom Genotyp 1 (HCV GT1) wurde bei ca. 90% der Patienten ein dauerhaftes virolog. Ansprechen (SVR) erzielt. Bestätigungen dieser Ausheilungsraten in einem weniger gut kontrollierten Umfeld, d.h. im Real-World-Setting sowie bei Patienten, die schwieriger zu behandeln sind, liegen bisher nur zum Teil vor.
Methodik: Das DHC-R ist ein prospektives „Real-World“-Register, in dem derzeit ca. 9.300 Patienten mit einer chron. HCV-Infektion dokumentiert werden. Die Behandlung erfolgt mit zugelassenen Therapien. Die Daten werden über ein Web-basiertes System erfasst, die Qualität wird durch Plausibilitätsanalysen u. Vor-Ort-Monitorings überprüft. In die vorliegende Analyse gingen 5.235 Patienten ein, die bis zu 24 Wochen beobachtet wurden.
Ergebnis: 3.449 Patienten hatten eine HCV-GT1-Infektion u. folgende Charakteristika: 57% männlich, 55J. (Median), 98% kaukasisch, 53% therapieerfahren, 30% Leberzirrhose, 11% Baseline HCV-RNA > 6 Mio. IU/mL. 75% der Patienten hatten Begleiterkrankungen, davon 26% kardiovaskulär, 15% psychiatrisch, 12% intravenöser Drogengebrauch u. 10% Schilddrüsenfehlfunktion. Therapieregime u. SVR12-Raten sind in Tab. 1 aufgeführt. In multivariaten Analysen, die nach Alter, Geschlecht, Thrombozytenzahl u. HCV-Subgenotyp adjustiert waren, war ein SVR12 mit dem Therapieregime (OR 1,47 (1,34 – 1,61); p < 0,001) u. der Thrombozytenzahl (kategorisiert < vs. ≥100/nl; OR 1,64 (1,13 – 2,38); p < 0,01) assoziiert. Für 52% der Patienten wurden unerwünschte Ereignisse (UE) berichtet, darunter Müdigkeit/Mattigkeit (22%), Kopfschmerzen (15%), Übelkeit (7%) u. Schlaflosigkeit (5%). Bei 3% der Patienten traten schwerwiegende UEs auf, 12 Patienten starben.
Therapieregimene |
Patienten |
SVR12 (ITT) |
NR/Rückfall |
Lost |
n |
n/gesamt (%) |
n/gesamt# (%) |
n/gesamt (%) |
|
IFN+RBV+SOF |
303 |
238/303 (79%) |
52/303(17%) |
13/303 (4%) |
SIM+SOF ± RBV |
256 |
215/256 (84%) |
31/256(12%) |
10/256 (4%) |
SOF+DCV ± RBV |
432 |
398/432 (92%) |
24/432 (6%) |
10/432 (2%) |
SOF/LDV ± RBV |
833 |
750/833 (90%) |
53/833 (6%) |
30/833 (4%) |
OBV/PTV/r/+ DSV ± RBV |
95 |
83/95 (87%) |
9/95 (9%) |
3/95 (3%) |
*Patientencharakteristka, insbesondere Schwere der Lebererkrankung, differierten zwischen den einzelnen Therapieregiemen. Bspw. betrug der Anteil an Patienten mit fortgeschrittener Zirrhose 50% für die Therapiekombination SIM+SOF ± RBV vs. < 20% für das Regime SOF/LDV ± RBV #incl. Patienten, welche die Therapie nicht planmäßig beendeten NR, Non-Response |
Schlussfolgerung: Die SVR12-Raten dieser Kohorte sind denen aus Phase-3-Studien ähnlich. Therapieregime u. Behandlungserfolg waren assoziiert. Geringe Abbruchraten bestätigten die gute Adhärenz der Patienten.