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DOI: 10.1055/s-0036-1587297
Der Phasenwinkel ist ein guter Prediktor für den Gewichtsverlust nach bariatrischer Chirurgie
Einleitung und Ziele: Bariatrische Chirurgie ist nachgewiesenermaßen die effektivste Therapie der morbiden Adipositas. Dennoch kann das Ziel der Gewichtsreduktion nicht bei jedem Patienten erreicht werden. Zuverlässige Prediktoren für den postoperativen Erfolg sind kaum vorhanden. Zudem können bereits bekannte Prediktoren wie Geschlecht und sozioökonomischer Status des Patienten nicht beeinflusst werden. Das Ziel der vorliegenden Studie war die Verlässlichkeit des Phasenwinkels (Parameter der bioelektrischen Impedanzanalyse) als Prediktor der Gewichtsreduktion und Körperzusammensetzung nach einem bariatrischem Eingriff zu untersuchen.
Methoden: 173 Patienten (127 mit Roux- en-Y-Magenbypass und 46 mit Magenschlauch), behandelt zwischen Januar 2004 und Dezember 2012 wurden in die prospektive Studie eingeschlossen. Bei den Patienten wurde eine bioelektrische Impedanzanalyse (BIA- Messung) sowohl präoperativ als auch weitere 5 Mal im ersten Jahr nach der Operation durchgeführt. Die Korrelation zwischen dem Phasenwinkel und dem Excess weight loss (EWL) wurde mithilfe des Pearson-Korrelationskoeffizienten und einer Grenzwertoptimierungskurve (ROC- Kurve) ausgerechnet.
Ergebniss: Bei den Patienten wurde eine signifikante, duchschnittliche Gewichtsreduktion (Total weight loss) von 30.1% beobachtet. Hingegen zeigte der Phasenwinkel keinen signifikanten Abfall während der ersten 12 Monaten nach der Operation. Die Korrelation zwischen dem Phasenwinkel und dem postoperativen EWL war signifikant nach 6 Wochen, 6,9 und 12 Monaten nach dem Eingriff. Die Fläche unterhalb der ROC- Kurve war 0.7. Der beste Vorhersagewert der Kurve lag bei einem Phasenwinkel von 3.9 ° mit einer Sensitivität von 81% und einer Spezifität von 54%.
Schlussfolgerung: Der Phasenwinkel (BIA- Parameter) kann ein wertvoller Prdiktor des EWL nach bariatrischen Operationen sein. Aus unseren Daten lies sich ein Phasenwinkel von etwa 4 ° als am ehesten geeigneter cut-off-Wert für ein gutes postoperatives Ergebniss errechnen.