Hintergrund: Das kolorektale Karzinom hat eine relativen 5-Jahres-Überlebensrate (5-JÜR) von ca.
63%, bei pulmonaler Metastasierung ist eine 5-JÜR von 21 – 62% beschrieben. Dabei
ist eine Lymphknotenbeteiligung beim Primarius, als auch bei der pulmonalen Metastasierung
ein ungünstiger Prognosefaktor. Bedingt ein LK-positiver Primarius auch häufiger einen
Befall der thorakalen LK bei pulmonaler Metastasierung?
Material und Methode: Zwischen 2005 und 2012 wurden 90 Patienten, die in kurativer Intention eine Metastasektomie
der Lungenmetastasen erhielten erfasst. Der Überlebensstatus wurde bis einschließlich
März 2014 erhoben. Eingeschlossen wurden Fälle, die bei Erstdiagnose des Primarius
keine Fernmetastasierung (M0) hatten und komplett reseziert (R0) wurden. Ausgeschlossen
wurden Patienten, die primär metachron i.d. Leber metastasierten. Drei weitere mussten
wegen inkompletter Daten ausgeschlossen werden, so dass insgesamt 38 ausgewertet wurden.
Ergebnis: Bei 15 Patienten der 38 waren die Lymphknoten bei Resektion des Primarius positiv
(N> 0), bei 23 negativ (N0). Nur ein Patient der Lymphknotenpositiven hatte auch positive
thorakale LK und 2 i.d. LK-negativen Gruppe. Es besteht kein Zusammenhang zwischen
der LK.metastasierung von kolorektalen Karzinomen und deren Lungenmetastasen. Bei
N0-Rektumkarzinom lies sich ein signifikante verlängertes KFI (p = 0,01) nachweisen
und bei N0 thorakaler Lymphknotenmetastasierung zeigte sich ein signifikanter Überlebensvorteil
(p = 0,005).
Schlussfolgerung: Es besteht kein Zusammenhang zwischen LK-Status des Primarius und der Entwicklung
positiver thorakaler LK bei pulmonaler Metastasierung. Andererseits beeinflusst der
LK-Status des Primarius signifikant des krankheitsfreie Überleben und der der pulmonalen
Metastasen signifikant das Gesamtüberleben.