Hintergrund: Nicht selten ist die histologische Sicherung eines Karzinoms vor OP nicht möglich.
Laut Leitlinie ist beim Karzinom im Stadium cUICC I A die primäre Resektionsbehandlung
auch ohnenvorherige histologische Sicherung gerechtfertigt.
Material und Methode: Patienten wurden einer anatomischen Segmentresektion unterzogen, wenn folgende Bedingen
gegeben waren:
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Tumorgröße cT1; bei Pat. mit Mehrfachkarzinom in der Anamnese oder vorausgegangener
Lungenresektion wurden Tumore bis knapp größer 3 cm akzeptiert
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Histologische Sicherung vor Operation nicht obligat
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wenn im PET CT + MRT Kopf cN0 und cM0 (also cUICC I A), dann primäre OP
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bei Lage des Tumors nahe der Segmentgrenzen keine Monosegmentresektion, sondern Bi-
bzw. Mehrsegmentresektion
Zwischen 9/2011 und 5/2016 wurden 67 Patienten (m = 44, w = 43) operiert.
Ergebnisse: Es wurden 33 Monosegmentresektionen, 25 Bisegmentresektionen (auch lappenübergreifend)
und 9 Mehrsegmentresektionen durchgeführt. Ein Patient wurde metachron bei unterschiedlicher
Histologie jeweils einer Monosegmentresektion unterzogen, alle 19 Segmente der Lunge
waren involviert. Die Histologie: ergab 33 primäre Bronchialkarzinome, alle UICC I
A (bzw. UICC IB bei den Mehrfachkarzinom- Patienten mit T knapp über 3 cm), 13 Metastasen
und 15 Benignome (Nekrobioseknoten, Tuberkulome). Alle Patienten wurden einer systematischen
lymphknotendissektion unterzogen. Die Segmentflächen wurden in ihrer variablen Topografie
dargestellt, die venöse Drainage der Nachbarsegmente dadurch erhalten, daher nicht
gestaplert und gleichzeitig eine Restriktion funktionierenden Gewebes vermieden.
Die Krankenhaus Mortalität betrug 0%, die Morbidität nach Clavien Dindo III a + b
beitraf 9/67 Patienten (13%), die mittl. Drainzeit betrug 7 Tage.
Aktuarische ÜLZ wird nachgeliefert.
Schlussfolgerung:
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die anatomische Segmentresektion stellt in geeigneten Fällen eine kompartimentelle,
onkologisch korrekte Operation im Stadium UICC IA dar.
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Sie ist parenchymsparend und damit optimal funktionserhaltend.