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DOI: 10.1055/s-0036-1592813
Ist die Axillasonografie (AUS) geeignet, eine erhöhte axilläre Tumorlast zu detektieren?
Zielsetzung: Ziel dieser Untersuchung war die Klärung des Stellenwertes der interventionellen Axillasonografie (AUS) zur Detektion sonographisch suspekter oder pathologischer Lymphknoten beim primären Mammakarzinom.
Material und Methode: An der UFK Tübingen wurden von 2009 bis 2013 im Rahmen einer retrospektiven Studie 2053 Primärfälle mit Mammakarzinom (ohne Neoadjuvanz) erfasst, wovon 168 eine präoperative stanzbioptische histologische (CNB; n = 83) oder zytologische Sicherung (FNA; n = 85) erhielten. Bei histologisch-zytologischem Tumorzellnachweis wurde eine axilläre Lymphonodektomie (ALNE) durchgeführt.
Ergebnisse: Bei positiver AUS (395/1931) waren histologisch im Mittel 3,9 Lymphknoten befallen (95% KI 3,636 – 4,177). Tumorzellen wurden nach präoperativer CNB/FNA in 51,4% (75/146) nachgewiesen. Bei Tumorzellpositiver CNB lagen bei median 4 (min. 0; max. 20) und im Mittel 5,8 (95% CI 5,012 – 6,613) LK-Metastasen vor. Bei Tumorzellpositiver FNA fanden sich median 6 (min. 0; max. 34) und im Mittel 7,3 (95% CI 6,414 – 8,086) LK-Metastasen; die ROC-AUC lag bei 0,763 bzw 0,709. Die Detektionsrate für pN2 – 3 (196/2053) lag bei 70,92% (139/196); die Spezifität bei 85,73%; die FPR bei 14,27%; die FNR bei 29,08%; die Accuracy bei 84,32%; der PPV bei 34,41% und der NPV bei 96,54%
Zusammenfassung: Durch die präoperative Axillasonografie wurde eine erhöhte axilläre Tumorlast (pN2 – 3) in 70,9% detektiert; im Mittel waren 3,9 Lymphknoten metastatisch befallen. Nach CNB/FNA mit Nachweis von Tumorzellen fanden sich im Mittel 5,8 bzw 7,3 Lymphknotenmetastasen.