Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P062
DOI: 10.1055/s-0036-1592983

Praktikabilität von e-basierten Erhebungsinstrumenten zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen: Ergebnisse der Studie e-PROCOM

J Graf 1, A Sokolov 1, M Wallwiener 2, L Keilmann 2, D Wallwiener 1, SY Brucker 1, E Simoes 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Department für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung für Allgemeine Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Heidelberg, Deutschland

Zielsetzung: Im Rahmen der Studie ePROCOM sollte untersucht werden, wie praktikabel sich ein Befragungs-Tool zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Brustkrebs-Patientinnen gestaltet, wie die Technologie von den Patientinnen angenommen wird und inwiefern zwischen papier- und e-basierter Befragung Unterschiede im Antwortverhalten identifiziert werden können.

Material: Zur Anwendung kamen die Fragebögen EORTC QLQ C-30 und FACT B, mit denen die gesundheitsbezogene Lebensqualität erhoben wird. Daneben wurden die soziodemographischen Daten sowie die vorhandenen Technikskills der Patientinnen (in Selbsteinschätzung) erfragt. Schließlich wurden die Patientinnen gebeten, sowohl die papier- als auch die e-basierten Befragung zu evaluieren.

Methoden: Insgesamt wurden n = 75 Patientinnen während eines ambulanten Klinikaufenthalts befragt (n = 50 in Tübingen, n = 25 in Heidelberg). Es handelte sich um eine zweiarmige Erhebung, da 50% zunächst papier-basiert und dann e-basiert und die andere Hälfte zunächst e-basiert und dann papier-basiert befragt wurde. Beide Befragungen enthielten die EORTC QLQ C-30 und FACT B-Bögen, die Erhebung der soziodemographischen Daten, der Technikskills sowie die Evaluation erfolgte papier-basiert. Die e-basierte Befragung fand mittels Tablets statt, wobei immer jeweils eine Frage angezeigt wurde.

Ergebnisse: Alles in allem wurde die tablet-basierte Befragung von den Patientinnen gut angenommen. Beim Antwortverhalten zeigten sich bei den Patientinnen keine signifikanten Unterschiede zwischen der papierbasierten und der e-basierten Erhebung. Bei der Praktikabilität zeigte sich ein geringer Optimierungsbedarf: So wurden vereinzelnd Systemabstürze gemeldet, das Laden der einzelnen Fragen war zum Teil langwierig, mangels Meldung blieb unklar, wann die Befragung beendet war.

Zusammenfassung: E-Basierte Befragungsinstrumente zur Messung von patientenrelevanten Endpunkten eignen sich grundsätzlich für die Routineversorgung, allerdings besteht Optimierungsbedarf.