Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P064
DOI: 10.1055/s-0036-1592985

Einfluss der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) auf den Beginn der adjuvanten Chemotherapie beim Ovarialkarzinom

A Terjung 1, W Zinn 1, C Altgassen 1, M Friedrich 1
  • 1Helios Klinikum Krefeld, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Krefeld, Deutschland

Zielsetzung: Sowohl epitheliale Ovarialkarzinome, Tubenkarzinome und primär peritoneale Karzinome neigen zur frühzeitigen peritonealen Aussaat und werden meist erst diagnostiziert, wenn bereits eine ausgeprägte peritoneale Karzinose besteht. Zur Therapie auch fortgeschrittener Stadien hat sich die Kombination aus chirurgischer Zytoreduktion und nachfolgender Chemotherapie etabliert.

Es konnte gezeigt werden, dass der Grad der chirurgischen Zytoreduktion mit dem Überleben positiv korreliert ist. Sofern eine vollständige Tumorresektion erreicht wurde, kann eine intraperitoneale Chemotherapie mit Cisplatin zu einer verbesserten Prognose führen. Die Anwendung unter hyperthermen Bedingungen (HIPEC) führt zu einer gesteigerten Zytotoxizität von Cisplatin und könnte die Effektivität der Therapie weiter erhöhen. Es ist jedoch unklar, ob die zusätzliche Durchführung einer HIPEC im Rahmen der chirurgischen Zytoreduktion die Induktion einer postoperativen Chemotherapie negativ beeinflusst.

Material und Methoden: Die Daten von 80 Patientinnen, die zwischen 2012 und 2015 eine HIPEC Chemotherapie aufgrund eines fortgeschrittenen epithelialen Ovarialkarzinoms, Tubenkarzinoms oder primär peritonealen Karzinoms in unserer Klinik erhielten, wurden retrospektiv hinsichtlich der Durchführung einer leitliniengerecht indizierten postoperativen Chemotherapie analysiert.

Ergebnisse: Unter den analysierten Patientinnen war keine verringerte Häufigkeit der Induktion einer leitliniengerecht indizierten, postoperativen Chemotherapie festzustellen.

Zusammenfassung: Die Durchführung einer hyperthermen, intraperitonealen Chemotherapie mit Cisplatin 50 mg/m2 im Rahmen der chirurgischen Tumorreduktion beim epithelialen Ovarialkarzinom, Tubenkarzinom oder primär peritonealen Karzinom führt nicht zu einer verminderten Anwendbarkeit einer postoperativen Chemotherapie.