Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P307
DOI: 10.1055/s-0036-1593121

Implementierung und Validierung eines postoperativen Schmerzprotokolls für laparoskopische Eingriffe

L Stotz 1, PA Schweitzer 1, A Hamza 1, R Joukhadar 1, I Juhasz-Böss 1, EF Solomayer 1, MP Radosa 2, JC Radosa 1
  • 1Uniklinik Homburg/Saar, Gynäkologie, Homburg, Deutschland
  • 2Diakonie Krankenhaus Kassel, Gynäkologie, Kassel, Deutschland

Zielsetzung: Ziel der Studie war die Implementierung und Vallidierung eines neuentwickelten Patientenfragebogens zum postoperativen Verlauf nach laparoskopischen Eingriffen im Bereich der operativen Gynäkologie.

Material und Methoden: In diese prospektive Beobachtungsstudie wurden alle Patientinnen eingeschlossen, bei denen im Zeitraum 05/2012 bis 06/2016 an der Universitätsfrauenklinik Homburg eine Laparoskopie durchgeführt wurde. Drei, 24 und 48 Stunden postoperativ wurden die folgenden Parameter mittels visueller Analogskala (VAS: 0 (Min) bis 10 (Max)) erhoben: abdominelle Schmerzen, Schulterschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Meteorismus. Des Weiteren wurden die Operationsdauer (Min.), der Kohlenstoffdioxidverbrauch (l), der Body-Mass-Index (kg/m2), sowie der Schwierigkeitsgrad der Laparoskopie nach Barakat erhoben. Nach Implementierung des Modells an Hand von 20 Patientinnen, erfolgt die weitere Validieren.

Ergebnisse: In einer Interimsanalyse wurden die Ergebnisse der ersten 161 Patientinnen ausgewertet. Die mittlere Operationsdauer lag bei 120,84 Min (± 54), der mittlere Body-Mass-Index bei 26,17 kg/m2 (± 5,00), der mediane CO2-Verbrauch lag bei 323 l (Range 966), der Großteil der Eingriffe entsprach einem BARAKat-Level 2. Es zeigte sich eine Korrelation zwischen dem postoperativen Schmerzscore und dem intraoperativen C02 Verbrauch, sowie dem Schwierigkeitsgrad des operativen Eingriffes.

Zusammenfassung: An Hand der bisher vorhanden Daten konnte eine Vallidierung des Schmerzbogen erfolgen. Durch die Identifizierung von Risikofaktoren, welche zum Auftreten eines erhöhten postoperativen Schmerzlevel führen, könnten in Zukunft Risikokollektive identifiziert werden, für welche eine intensivierte postoperative Schmerztherapie erforderlich ist. Durch die Standardisierung der Erfassung des postoperativen Schmerzlevel kann darüberhinaus eine individualisierte postoperativen Schmerztherapie durchgeführt werden.