Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P339
DOI: 10.1055/s-0036-1593137

Prognosefaktoren des DCIS

K Stewen 1, C Strobel 1, M Battista 1, N Rieks 1, A Lebrecht 1, A Hasenburg 1, M Schmidt 1
  • 1Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Frauenklinik, Mainz, Deutschland

Einleitung: Um ein möglicherweise invasives Tumorrezidiv zu verhindern, werden heute sehr viele duktale Carcinoma in situ (DCIS) postoperativ behandelt. Ziel dieser Arbeit war etablierte Prognosefaktoren retrospektiv hinsichtlich ihrer prognostischen Aussagekraft bezüglich des krankheitsfreien, des metastasenfreien, des rezidivfreien und des Gesamtüberlebens zu untersuchen.

Material & Methoden: 145 Datensätze von Patientinnen, die erstmalig an einem duktalen Carzinoma in situ ohne invasive Anteile erkrankten und in der Frauenklinik zwischen Januar 1999 und Mai 2010 behandelt wurden, gingen in die Untersuchung ein. Es wurden Daten für folgende potentielle Einflussfaktoren erhoben: Multizentrizität, Multifokalität, Grading, Van Nuys Prognose-Index (VNPI), Schnittrandstatus, Tumorgröße, Operationsart, Alter, KI -67, HER 2 neu, p53, ER, PR. Sowie die Gesamtüberlebenszeit (OS), das krankheitsfreie (DFS), das rezidivfrei (RFS) und das metastasenfreie (MFS) Überleben ermittelt. Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 3,83 Jahren (45,96 Monate).

Ergebnisse: Bezüglich des RFS zeigte lediglich der neue Van Nuys-Prognose Index (incl Alter) eine statistisch signifikante Aussagekraft (p = 0,023). Beim DFS ergab sich für keinen der Faktoren ein statistisch signifikanter Unterschied. Sowohl beim MFS als auch hinsichtlich des OS stellte ein positiver Östrogenrezeptor- oder Progesteronrezeptorstatus ein statistisch signifikanten Überlebensvorteil dar (MFS ER p = 0,006, PR p = 0,009; OS ER p = 0,008, PR 0,015). Eine endokrine Therapie zeigte in der Cox Regressionsanalyse einen günstigen Einfluss für das MFS (p = 0,034).

Zusammenfassung: Hinsichtlich des RFS zeigte in dieser Arbeit der neue Van Nuys Prognose -Index eine prognostisch signifikante Aussagekraft. Ein positiver. Hormonrezeptorstatus sowie ein durchgeführte endokrine Therapie zeigten einen prognostisch günstigen Einfluss auf das metastasenfreie sowie auf das Gesamtüberleben.