Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P504
DOI: 10.1055/s-0036-1593198

Validierung eines Fragebogens zur Erfassung von postpartalen Schmerzen in der UFK Jena

D Nitschke 1, J Jiménez Cruz 2, W Meissner 3, J Rothaug 1, T Groten 1, E Schleußner 1, U Schneider 1
  • 1Friedrich-Schiller-Universität Jena, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Jena, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Jena, Deutschland
  • 3Friedrich-Schiller-Universität Jena, Anästhesie und Intensivmedizin, Jena, Deutschland

Fragestellung: Zur postpartealen Schmerzen liegen sehr wenige Daten vor. Starke Schmerzen sind ein Risikofaktor für die Entwicklung einer chronischen Schmerzsymptomatik und begünstigen die Entwicklung einer postpartalen Depression. Die Identifikation von Risikofaktoren für die Entwicklung postpartaler Schmerzen könnte die peripartale Betreuung dieser Patientinnen verbessern. Ziel dieser Studie ist die Evaluation und Validierung eines Fragebogens zur Erfassung der peripartalen Schmerzen, sowie die Untersuchung mehrerer Risikoparameter.

Methodik: Mit dem Ziel, ein möglichst großes Untersuchungskollektiv zu rekrutieren, wurden im Untersuchungszeitraum 01/15 – 02/16 alle Frauen nach Spontangeburt in der UFK Jena befragt. Bei Einverständnis erhielten die Frauen am ersten Tag post partum einen in unserer Klinik entwickelten Fragebogen zur Erfassung des Schmerzerlebens unter der Geburt. Zeitgleich wurden demographische Parameter sowie die Daten zur Entbindung und Analgesie (wie z.B. Zeitpunkt und Dauer der Geburt, Dauer der Eröffnungs- und Austreibungsphase, Anwendung von Schmerzmitteln, Induktion etc.) erfasst.

Ergebnisse: 346 Patientinnen nahmen an der Studie teil. Die Ablehnungsrate lag nur bei 17,6%. Evaluiert werden die maximale Schmerzintensität mittels Numeric Rating Scale (NRS), die Schmerzintensität bei Belastung, sowie der Einfluss von Schmerzen auf die Verrichtung üblicher Aktivitäten (Stillen, Aufstehen, Sitzen etc.) Der Einfluss unterschiedlicher Faktoren auf das Auftreten von starken Schmerzen (NRS > 5) wird dargestellt. Die erhobenen Daten sollen auf dem DGGG-Kongress vorgestellt werden.

Schlussfolgerung: Diese Studie dient der Validierung des o.g. Bogens und definiert Risikofaktoren für die Entwicklung postpartaler Schmerzen. Dadurch könnten Risikopatienten zukünftig eine individualisiertere Betreuung bzw. Behandlung erhalten. Als nächster Schritt sollte dieser Parameter in ein Schmerzregister implementiert werden um eine multizentrische Evaluation durchzuführen.