Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P541
DOI: 10.1055/s-0036-1593218

Outcome von Einlingsschwangerschaften mit vorzeitigem Blasensprung (PPROM) vor der 24+0 Schwangerschaftswoche

S Mayr 1, P Wagner 1, H Abele 1, M Hoopmann 1, KO Kagan 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland

Zielsetzung: Erfassung des Outcomes von Einlingsschwangerschaften mit vorzeitigem Blasensprung (PPROM) vor der 24+0 Schwangerschaftswoche.

Methoden: Retrospektive Analyse von Schwangerschaften mit spontanem, vorzeitigem Blasensprung vor der 24. Schwangerschaftswoche, die zwischen 2005 und 2015 in der Universitätsfrauenklinik Tübingen betreut wurden.

Mittels multipler Regressionsanalyse wurden signifikante Einflussparameter für eine Prolongation über 24+0 SSW und für eine Entlassung aus der Neonatologie ohne schwerwiegende Komplikationen ermittelt.

Ergebnisse: 101 Einlingsschwangerschaften erfüllten die Einschlusskriterien. 32 (31,7%) Frauen entschieden sich für einen Schwangerschaftsabbruch (TOP), so dass 69 Schwangerschaften ausgewertet wurden. PPROM ereignete sich in der 20,6 (± 2,5) SSW. In 40 (58,0%) Fällen konnte die Schwangerschaft über die 24. SSW hinaus prolongiert werden. Relevante Einflussfaktoren waren ein fortgeschritteneres Gestationsalter zum Zeitpunkt des PPROM und das Fehlen eines An- oder Oligohydramnions. Die Entbindung erfolgte in der 28,6 (± 3,6) SSW. 22 (55,0%) Kinder überlebten ohne schwere Komplikationen. Ein signifikanter Zusammenhang bestand nur mit dem Gestationsalter zum Entbindungszeitpunkt.

Zusammenfassung: Bei PPROM vor 24+0 SSW können 60% der Schwangerschaften über 24+0 SSW prolongiert werden und etwa die Hälfte der Kinder wird ohne schwerwiegende Komplikationen aus der Neonatologie entlassen.

Signifikante Faktoren sind das Gestationsalter zum Zeitpunkt des PPROM, die Fruchtwassermenge und das Gestationsalter bei Geburt.