Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P567
DOI: 10.1055/s-0036-1593227

Geburtseinleitung mit einem Prostaglandin-getränkten Insert (Propess®): Eine klinische Studie zum Vergleich mit konventionellen Prostaglandinpräparaten

S Kuhlen 1, G Westhof 2, 3
  • 1Praxis S. Kuhlen, Rees, Deutschland
  • 2St.-Agnes-Hospital, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Bocholt, Deutschland
  • 3Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland

Es soll gezeigt werden, ob die Geburtseinleitung mittels Propess® zügiger und häufiger zur Geburtseinleitung oder zur Zervixreifung führt als mittels Minprostin® Tablette.

Material und Methoden: Es wurden alle Geburtseinleitungen, die zwischen 2006 und 2010 im St-Agnes-Hospital in Bocholt durchgeführt wurden untersucht. Insgesamt gab es 543 Patientinnen mit Einleitungen, in Gruppe A (Einleitung mit Propess®) 348, in Gruppe B (Einleitung mit Minprostin®) 195. Erfasst wurden als Hauptparameter der Anteil von effektiven Geburtseinleitungen beziehungsweise Zervixreifungen und die Anzahl der pro Fall benötigten Einleitungen, daneben auch Komplikationen wie CTG-Veränderungen, Polysystolie, vorzeitige Plazentalösung und Uterusruptur, außerdem das fetal outcome und die Rate an Vaginalgeburten.

Ergebnisse: In der Propessgruppe waren die Raten an effektiven Einleitungen (A n = 245, B n = 116) und Zervixreifungen (A n = 88, B n = 18) signifikant höher als in der Minprostingruppe (jeweils p < 0,0001), hierbei war die Veränderung im Bishop's Score signifikant höher als in der Propessgruppe (p < 0,0001).

Abb. 1: Effektivität Propess versus Minprostin

Es gab keine signifikanten Unterschiede im fetal outcome, in den Komplikationen oder im Anteil an Vaginalgeburten.

Zusammenfassung: Propess ist ein effektives Medikament um Geburten einzuleiten und eine Zervixreifung herbeizuführen. Hierbei kommt es nicht zu einem Risikoanstieg gegenüber Minprostin.