Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(02): 192-200
DOI: 10.1055/s-0036-1597732
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sarkompatientin mit Geminischwangerschaft

C Hörske
1   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, HELIOS-Klinikum, Berlin-Buch
,
M Untch
1   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, HELIOS-Klinikum, Berlin-Buch
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Publication History

Publication Date:
06 March 2017 (online)

 

Hintergrund:

Weichteilsarkome sind mit einem Anteil von < 1% aller Malignome im Erwachsenenalter selten. Bei Auftreten in der Schwangerschaft stellen sie Geburtshelfer, Chirurgen und Onkologen vor eine therapeutische Herausforderung.

Fallvorstellung:

Vorgestellt wird der Fall einer 35-jährigen IIGIIP mit dichorialer-diamnioter Geminigravidität der 27. SSW und Erstdiagnose einer abdomineller Metastasierung eines bekannten myxoiden Liposarkoms im Stadium IV. Die Aufnahme der Patientin erfolgte mit dem klinischen Bild eines Dünndarmileus, welcher bildmorphologisch mittels MRT bestätigt wurde. Der Tumor im Mittelbauch von maximal 13 cm Ausdehnung machte die Planung einer der chirurgischen Intervention notwendig. Im interdisziplinären Konsil mit Neonatologen, Onkologen und Chirurgen wurde die Resektion des Tumors nach Abschluss der Lungenreifeinduktion geplant, mit dem Ziel der Prolongation der Schwangerschaft zur Verhinderung der extremen Frühgeburtlichkeit. Die Resektion des Tumors, der histologisch als Metastase des bekannten Liposarkoms bestätigt wurde, verlief komplikationslos unter perioperativem fetalem Monitoring. Der weitere Schwangerschaftsverlauf war unauffällig und es kam in der 38. SSW zum Spontanpartus zweier reifer Neugeborener mit guten APGAR und pH Werten.

Zusammenfassung:

Entscheidend in der Therapie von Malignomen in der Schwangerschaft, insbesondere seltener Entitäten, ist die interdisziplinäre Planung, und Absprache des therapeutischen Vorgehens mit der Patientin.