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DOI: 10.1055/s-0037-1598262
Diagnostische Lungenkeilresektionen mit 5 mm-Instrumenten ohne Thoraxdrainage
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)
Zielsetzung:
Zur Klassifizierung interstitieller Lungenerkrankungen (ILD) kommen Anamnese, klinische Untersuchung, Lungenfunktion, Laborparameter und die Dünnschicht-CT der Lunge zum Einsatz. Häufig wird auch eine chirurgische Lungenbiopsie durchgeführt. Thorakoskopie (VATS) und offene Lungenbiopsie zeigen eine vergleichbare diagnostische Ausbeute. Mit Blick auf das häufig fortgeschrittene Alter und die Komorbidität mancher Patienten ist das geringere Operationstrauma nach VATS bedeutsam. Wir untersuchten Mini-VATS-Lungenbiopsien mit 5 mm-Optiken und Klammernahtgeräten mit 5 mm-Schäften, die über 2 Trokare eingebracht werden und ohne Thoraxdrainage auskommen, bezüglich technischer Sicherheit und diagnostischer Ausbeute.
Methoden:
Von 03 – 07/2016 wurden VATS-Lungenbiopsien bei ILD-Verdacht mit 5 mm-Instrumenten an jeweils 2 betroffenen Lungenlappen durchgeführt. Die Indikationen wurden im ILD-Board gestellt. Die Eingriffe erfolgten mit Doppellumentubus. Am OP-Ende wurde mit einem Absaugkatheter die Luft aus dem Thorax gesaugt, auf eine Thoraxdrainage wurde verzichtet. Postoperative Verläufe und histologische Ergebnisse wurden evaluiert.
Ergebnisse:
Bei 18 Patienten erfolgten 36 Biopsien. Es gab keine intraoperativen Komplikationen. In allen Fällen fand sich histologisch ein für die Diagnose wegweisendes Muster (11 x UIP, 5 x EAA, 1 x Sarkoidose, 1 x CDT-ILD). Am 1. post-OP Tag wurden bei 3 Patienten Pneumothoraces nachgewiesen (max. 3 – 7 mm), in allen Fällen waren diese spontan rückläufig, kein Patient benötigte eine Thoraxdrainage. 1 Patient entwickelte ein isoliertes Weichteilemphysem (Ausdehnung ca. 3 × 2 cm).
Zusammenfassung:
Mini-VATS-Lungenbiopsien mit 5 mm-Instrumenten/Klammernahtgeräten sind ohne Thoraxdrainage sicher durchführbar und liefern diagnostische histologische Befunde. Pneumothoraces treten in niedriger Frequenz auf, bedürfen aber meist keiner Thoraxdrainage. Das Operationstrauma diagnostischer Lungenkeilresektionen wird mit dieser Methode reduziert.