Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598304
Posterbegehung – Sektion Klinische Pneumologie
COPD I – Andreas Rembert Koczulla/Marburg, Henrik Watz/Großhansdorf
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung des COPD Schweregrades nach GOLD ABCD in der Praxis: Eine 2-Jahresanalyse der DACCORD Beobachtungsstudie

P Kardos
1   Lungenpraxis am Maingau Krankenhaus, Dres. Dogan/Iwantscheff/Kardos
,
CP Criée
2   Med. Klinik, Abt. Beatmungsmedizin/Schlaflabor, Ev. Krankenhaus Göttingen-Weende
,
C Vogelmeier
3   Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg
,
R Buhl
4   Med. Klinik III, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsmedizin Mainz
,
C Mailänder
5   Novartis Pharma GmbH
,
N Lossi
5   Novartis Pharma GmbH
,
H Worth
6   Facharztforum Fürth, Praxis Dr. Billy – Dr. Kellermann
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)

 

Einleitung:

Aus der täglichen Praxis gibt es nur wenige Daten, die über die Progression der COPD im Zusammenhang mit der Klassifikation des COPD Schweregrades nach den GOLD Richtlinien Aufschluss geben. In der vorliegenden Analyse wurde der COPD-Schweregrad der Patienten anhand der GOLD ABCD Kategorisierung bei Einschluss in die nicht-interventionelle DACCORD Studie mit dem COPD-Schweregrad nach einem bzw. zwei Jahren verglichen.

Methoden:

Es wurden COPD Patienten eingeschlossen, bei denen der Beginn oder die Änderung der COPD Erhaltungstherapie anstand. Für die Ermittlung des multidimensionalen COPD Schweregrades nach GOLD an Baseline wurden Exazerbationsdaten in den 6 Monaten vor Studieneinschluss erhoben und annualisiert. Ab Studienbeginn wurden Exazerbationen alle 3 Monate über die Dauer von 2 Jahren erfasst. Die Symptome der COPD wurden mithilfe des COPD Assessment Test (CAT) bei Einschluss sowie nach ein und zwei Jahren evaluiert.

Ergebnisse:

Zu 3137 Patienten lagen Daten für die 2-Jahresanalyse vor. Die Analyse des COPD Schweregrades nach GOLD ABCD zeigte nach dem ersten Beobachtungjahr im Vergleich zum Studieneinschluss eine Verschiebung von GOLD D (hohes Exazerbationsrisiko) zu GOLD B (niedriges Risiko; Tab. 1), was hauptsächlich durch ein geringeres Vorkommen von Exazerbationen im ersten Beobachtungsjahr bedingt war. Die Häufigkeit der Exazerbationen und somit der Anteil der Patienten mit hohem bzw. niedrigem Risiko waren im ersten und zweiten Beobachtungsjahr vergleichbar.

Tab. 1:

COPD Schweregrad nach GOLD 2011

Baseline

Jahr 1

Jahr 2

A

6,1%

8,8%

10,7%

B

46,1%

54,6%

52,8%

C

3,2%

2,8%

2,7%

D

44,6%

31,1%

32,1%

Schlussfolgerungen:

Die COPD ist als progrediente Erkrankung bekannt. Diese Analyse von Daten aus der Praxis zeigt jedoch, dass nur wenige Patienten exazerbieren und die Verteilung der Patienten auf die GOLD ABCD Kategorien über den Beobachtungzeitraum von zwei Jahren nur wenig variierte. Dies lässt vermuten, dass eine gewisse klinische Stabilität erreicht werden kann.