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DOI: 10.1055/s-0037-1598424
Blutungsrisiko nach transbronchialer Kryobiopsie im Vergleich zur transbronchialen Zangenbiopsie – Ergebnisse einer prospektiven, randomisierten, multizentrischen Studie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)
Hintergrund:
Die transbronchiale Kryobiopsie ist der Zangenbiopsie bezüglich der histologischen Aussagekraft überlegen. Das Hauptrisiko transbronchialer Biopsien ist die Blutung. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Blutungsschwere nach transbronchialer Kryobiospie mit derjenigen nach transbronchialer Zangenbiopsie zu vergleichen.
Methoden:
359 Patienten mit klinischen und radiologischen Zeichen einer interstitiellen Lungenerkrankung und Indikation zur Histologiegewinnung, wurden prospektiv untersucht. Bei jedem Patienten wurden Kryobiopsien und Zangenbiopsien entnommen, wobei die Reihenfolge der Materialentnahme randomisiert war. Die Blutungsschwere wurde folgendermaßen klassifiziert: Keine – keine Blutung; leicht – Blutungskontrolle durch Absaugung; mittelschwer – Blutungskontrolle durch Absaugung + weitere Intervention; schwer – Blutungskontrolle durch Absaugung + weitere Intervention + verlängerte Überwachung des Patienten erforderlich oder letale Blutung.
Ergebnisse:
Eine letale Blutung trat weder nach den Kryo- noch nach den Zangenbiopsien auf.
Mittelschwere und schwere Blutungen konnten wir in 16% der Fälle nach Kryobiopsien, nach Zangenbiopsien in 4% der Fälle beobachten. Im Vergleich zur Zangenbiopsie waren die Blutungen in der Kryobiopsiegruppe signifikant schwerer (p < 0,001). Das Blutungsrisiko nach Kryobiopsie war bei Patienten, die mit ASS behandelt wurden tendenziell höher (p = 0,07), während nach Zangenbiopsie kein Unterschied nachweisbar war.
Schlussfolgerung:
Nach transbronchialen Kryobiopsien treten im Vergleich zu Zangenbiopsien vermehrt Blutungen auf. Daher sollten insbesondere bei der transbronchialen Kryobiopsie Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um mittelschwere und schwere Blutungen kontrollieren zu können.