Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598463
Posterbegehung – Sektion Pneumologische Onkologie
Lungenkarzinom II – Jens Kollmeier/Berlin, Andreas Gröschel/Aachen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zystisch-destruierendes Wachstumsmuster eines Adenocarcinoms vom lepidischen Typ

D Schmit
1   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Innere Medizin V, Universitätsklinikums des Saarlandes
,
SL Becker
2   Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene des Universitätsklinikums des Saarlandes
,
F Trudzinski
1   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Innere Medizin V, Universitätsklinikums des Saarlandes
,
PM Lepper
1   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Innere Medizin V, Universitätsklinikums des Saarlandes
,
H Wilkens
1   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Innere Medizin V, Universitätsklinikums des Saarlandes
,
S Fähndrich
1   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Innere Medizin V, Universitätsklinikums des Saarlandes
,
QT Dinh
1   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Innere Medizin V, Universitätsklinikums des Saarlandes
,
T Wehler
1   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Innere Medizin V, Universitätsklinikums des Saarlandes
,
R Bals
1   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Innere Medizin V, Universitätsklinikums des Saarlandes
,
C Lensch
1   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Innere Medizin V, Universitätsklinikums des Saarlandes
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)

 

Zusammenfassung:

Vorstellung einer 48-jährigen Patientin zur Abklärung einer interstitiellen Lungenerkrankung (ILD) mit beidseitigen destruierend zystischen Lungenparenchymdefekten. Bei fehlenden Anhaltspunkten für eine infektiöse oder rheumatologische Genese der ILD erfolgte eine offene Stufenbiopsie. Die Histologie ergab ein invasives pulmonales Adenocarcinom vom lepidischen und papillären Typ. Dieser Fall verdeutlicht, dass neben den typischen infiltrativen Veränderungen des lepidischen Adenocarcinoms im CT-Thorax durchaus auch kavernös-zystische Läsionen beobachtet werden können.

Anamnese:

Husten mit glasigem Auswurf; keine B-Symptomatik; progrediente Belastungsdyspnoe; Nikotin ex seit 2012 (13 PY); keine Allergien; Erzieherin.

CT-Befund:

Multiple pulmonale Kavernen mit angrenzenden alveolären Milchglasveränderungen (Halo-Zeichen); multiple feinnoduläre Veränderungen; Konsolidierungen der basalen Anteile des linken Unterlappens; die kranialen Anteile sind vollständig kavernös destruiert.

Untersuchungsbefunde:

Unauffälliger körperlicher Untersuchungsbefund; Bronchoskopisch schaumiges nicht eitriges Sekret beidseits; zytopathologisch leichte granulocytäre Alveolitis; kein Anhalt für Malignität; kein Anhalt für ANA- bzw. ANCA-assoziierte Systemerkrankung; negatives Direktpräparat/Kultur auf Tbc; kein Immunglobulinmangel; kein Anhalt für septische Embolien; kein Anhalt für extrapulmonales Malignom; Nachweis Mischflora im BRAS.

In den atypischen Lungenresektaten zeigte sich ein invasives Adenocarcinom der Lunge vom lepidischen und papillären Typ.

Schlussfolgerung:

Bildmorphologisch erinnert der Fall zunächst an ein infektiöses bzw. rheumatologisches (Vaskulitis) Geschehen. Ferner kommen metastatische Absiedlungen, die LCH oder die LAM in Betracht. In der Literatur werden die Adenocarcinome vom lepidischen Wachstumstyp klassischerweise als flächiges Infiltrat beschrieben. Somit stellt dieser Fall CT-morphologisch eine ausgesprochene Rarität dar.