Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598482
Posterbegehung – Sektion Infektiologie und Tuberkulose
Posterbegehung pneumologische Infektiologie – Sebastian R. Ott/Bern, Jessica Rademacher/Hannover
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluss der Pseudomonas-aeruginosa-Infektion auf die atemmuskuläre Funktion bei erwachsenen Patienten mit Mukoviszidose

F Magnet
1   Lungenklinik – Abt. Pneumologie, Klinken der Stadt Köln gGmbH, Merheim Hospital, University of Witten/Herdecke
,
J Callegari
1   Lungenklinik – Abt. Pneumologie, Klinken der Stadt Köln gGmbH, Merheim Hospital, University of Witten/Herdecke
,
D Dieninghoff
1   Lungenklinik – Abt. Pneumologie, Klinken der Stadt Köln gGmbH, Merheim Hospital, University of Witten/Herdecke
,
M Spielmanns
2   Medizinische Klinik und Ambulante Pneumologische Rehabilitation in Leverkusen (April)
,
JH Storre
1   Lungenklinik – Abt. Pneumologie, Klinken der Stadt Köln gGmbH, Merheim Hospital, University of Witten/Herdecke
,
C Schmoor
3   Clinical Trials Center, Universitätsklinik Freiburg
,
W Windisch
1   Lungenklinik – Abt. Pneumologie, Klinken der Stadt Köln gGmbH, Merheim Hospital, University of Witten/Herdecke
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Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 

Hintergrund:

Bei jugendlichen Mukoviszidosepatienten beeinträchtigt eine Infektion mit Pseudomonas aeruginosa die atemmuskuläre Funktion, bei erwachsenen Patienten wurde dies jedoch bislang nicht untersucht.

Methodik:

Erwachsene Mukoviszidose-Patienten wurden hinsichtlich des Einflusses einer Pseudomonas-Infektion auf die atemmuskuläre Funktion untersucht. Zugrunde gelegt wurden mikrobiologische Proben der letzten 12 Monate. Der „Druck-Zeit-Index“ der Atemmuskulatur (PTImus), ein Surrogatparameter für die atemmuskuläre Effizienz, wurde als primärer Endpunkt gewählt. Des Weiteren wurden die atemmuskuläre Kraft und Last bestimmt.

Ergebnisse:

Es wurden 51 Patienten eingeschlossen (65% weiblich, medianes Alter 32 Jahre – IQR 24 – 40). Im Median fanden sich 3,0 verschiedene pathogene Erreger pro Patient. Der PTImus betrug 0,126 bei Pseudomonas negativen (n = 18) bzw. 0,113 bei Pseudomonas positiven (n = 33) Patienten (p = 0,53). Die Univariatenanalyse zeigte einen höheren PTImus (= niedrigere atemmuskuläre Effizienz) bei weiblichen im Vergleich zu männlichen Patienten (p = 0,006).

Bei Patienten mit einer höheren atemmuskulären Effizienz (niedriger PTImus) und einer niedrigen atemmuskulären Last zeigte sich eine höhere Lebensqualität (Cystic Fibrosis Questionnaire-Revised). In der Gruppe der chronisch mit Pseudomonas aeruginosa infizierten Patienten (> 50% positive mikrobiologische Proben) wurden höhere Sniff-Drücke gemessen, die atemmuskuläre Kraft und Last war hingegen zwischen den Gruppen vergleichbar.

Diskussion:

Bei erwachsenen Mukoviszidosepatienten mit multiplen Co-Infektionen zeigte sich kein Einfluss einer chronischen Pseudomonas aeruginosa-Infektion auf die atemmuskuläre Effizienz. Eine schlechtere Lebensqualität bestand bei Patienten mit einer niedrigeren atemmuskulären Effizienz.