Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(04): 396-405
DOI: 10.1055/s-0037-1599175
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Chlamydieninfektionen und Konisation

J Lafleur
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
C Staudigl
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
F Stonek
2   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, LK Weinviertel Mistelbach-Gänserndorf
,
A Brunner
3   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, LK Mödling
,
F Baminger
4   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, KH BHS Ried/Innkreis
,
G Brunnmayr-Petkin
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
V Unterrichter
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
C Tempfer
2   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, LK Weinviertel Mistelbach-Gänserndorf
,
L Hefler
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
06 April 2017 (online)

 

Fragestellung:

Die Risikofaktoten für die Entstehung einer cervikalen Infektion mit Chlamydien und dem Humanen Paipilloma Virus (HPV) sind ähnlich. Es kann angenommen werden, dass Patientinnen mit einer persistierenden HPV Infektionen und damit einer vermuteten niedrigere lokale Immunabwehr eine höhere Prävalenz an Chlamydieninfektionen haben als in der generellen Bevölkerung. Während in Deutschland ein Chlamydienscreening empfohlen wird, gibt es diesbezügliche Empfehlungen in Österreich nicht.

Material und Methodik:

Im Rahmen einer Pilotstudie untersuchten wir im Sinne einer retrospektiven Datenauswertung insgesamt 98 Patientinnen, die sich einer Konisation unterzogen: Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz: n = 31; Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, LK Weinviertel Mistelbach-Gänserndorf: n = 34; Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, LK Mödling: n = 10; Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, KH BHS Ried/Innkreis: n = 6; Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Marienhospital Herne, Ruhr-Universität Bochum. n = 17.

Ergebnisse:

Das durchschnittliche (Standardabweichung) Alter der untersuchten Patientinnen betrug 36 (6,2) Jahre. Folgende histologische Diagnosen wurden bei der Operation diagnostiziert: keine CIN: n = 3, CIN I: n = 15; CIN II: n = 10; CIN III: n = 70. In zwei Fällen (2%) wurde eine ansonsten nicht diagnostizierte, asymptomatische Chlamydieninfektion diagnostiziert und dementsprechend antibiotisch behandelt.

Diskussion und Schlussfolgerung:

Die Prävalenz einer Chlamydieninfektion im „Risiko“-Patientinnenkollektiv, die sich einer Konisation unterziehen, beträgt 1,4%. Wir wollen unsere Patientinnen-Serie bis zur AGO Tagung noch erweitern. Eine Empfehlung für eine generelle Chlamydien-Diagnostik bei einer Konisation kann basierend auf unseren Daten (noch) nicht abgeleitet werden.