Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(04): 396-405
DOI: 10.1055/s-0037-1599177
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mammakarzinom in der Schwangerschaft

J Reisinger
1   Univ. Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Graz
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Publication Date:
06 April 2017 (online)

 

Einleitung, Fragestellung:

Ab dem 25. Lebensjahr steigt die Inzidenz des Mammakarzinoms an. Das Mammakarzinom ist die zweithäufigste Krebserkrankung in der Schwangerschaft. Etwa eine von 1000 Schwangerschaften ist von einer mütterlichen Krebserkrankung betroffen. Der Großteil der Mammakarzinome während der Schwangerschaft wird durch die Patientin selbst entdeckt. Aufgrund der physiologischen Veränderungen des Brust während des Schwangerschaft, werden die Knoten erst später entdeckt als außerhalb der Schwangerschaft. Dabei ist dann das Risiko von Lymphknotenbefall und Fernmetastasierung höher. Als Therapieansatz kann sowohl ein operativer Ansatz als auch eine systemische Therapie gewählt werden. Nach der 16. Schwangerschaftswoche kann in der Regel eine Chemotherapie ohne nachteilige Wirkungen auf das Ungeborene verabreicht werden.

Methoden und Ergebnisse:

Dieses Fallbeispiel zeigt eine Patientin mit einem in der Schwangerschaft diagnostiziertem Mammakarzinom. Obwohl Mammakarzinome in der Schwangerschaft öfter in einem späteren Stadium entdeckt werden, war diese Patientin nodal negativ und von einer Metastasierung musste nicht ausgegangen werden. Noch während der Schwangerschaft wurde mit einer Chemotherapie begonnen. Im Laufe der Therapie bestätigte sich ein familiäres Mamma- und Ovarialkarzinomrisiko. Nach Anpassung der Therapie wurde schließlich die Entbindung geplant, danach noch ein Zyklus Chemotherapie verabreicht und schließlich operiert.

Diskussion:

Bei dieser Patientin waren der Ausgangsbefund und der Therapieverlauf sehr günstig. Die Patientin schilderte ihren Fall auch mehrfach der Presse. Der Awareness können solche Berichte, gerade bei Brustkrebs der während der Schwangerschaft, zuträglich sein.