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DOI: 10.1055/s-0037-1600048
Vergleich dreier Algorithmen zur Berechnung des Risikos für Präeklampsie im ersten Trimester
Publication History
Publication Date:
06 April 2017 (online)
Einleitung:
Seit 2012 versprechen Multivariantanalysen im ersten Trimester (Präeklampsie-Screening) die Frauen mit erhöhtem Risiko für diese Erkrankung noch besser herausfiltern zu können. Es gibt derzeit mindestens drei zugängliche Berechnungsalgorithmen, wobei sich alle diese Programme auf ähnliche oder gleiche Literatur beziehen. Es stellt sich die Frage: sind die Algorithmen zur Berechnung des Risikos für Präeklampsie im ersten Trimester gleichwertig?
Materialien und Methoden:
Retrospektive Analyse aller Frauen an unserer Abteilung die einen multifaktoriellen Test für Präeklampsie in der 12.–14. Schwangerschaftswoche (SSW) ab November 2013 absolviert haben und deren Risiko für Präeklampsie sowohl mittels Präeklampsie Predictor® Software von PerkinElmer® (PERK), als auch mittels dem Berechnungsalgorithmus von ViewPoint® by GE Healthcare (PIA) berechnet wurde. Zusätzlich erfolgt nachträglich eine Berechnung des Risikos für Präeklampsie dieses Kollektives mittels FMF® (Fetal Medicine Foundation) Präeklampsie Kalkulator.
Ergebnisse:
Die unterschiedlichen Algorithmen ergeben folgende Risikoeinschätzung abhängig von der SSW: PERK: < 34. SSW, > 34. SSW, PIA < 34. SSW, < 37. SSW, < 42. SSW und FMF < 32. SSW, < 37. SSW, ≥37. SSW, so dass ein direkter Vergleich nur bedingt möglich ist. Während PIA und FMF deutlich miteinander übereinstimmen (Übereinstimmung in 361 (87,4%) Fällen, mit einem Cohens Kappa von k = 0,68), stimmen FMF und PERK bzw. PERK und PIA nur moderat miteinander überein (FMF vs. PERK: Übereinstimmung in 349 Fällen (84,5%), mit k = 0,518; PERK vs. PIA: Übereinstimmung in 363 (87,9%), mit k = 0,56). Der PERK Algorithmus scheint am restriktivsten zur Berechnung des Risikos für eine frühe Präeklampsie < 34. SSW zu sein: erhöhtes Risiko nach PERK in 10,4% der Fälle, nach PIA in 21,5% und nach FMF (< 37. SSW, cut off 1:100) in 20,6%.
Schlussfolgerung:
Die drei Berechnungsalgorithmen korrelieren bezüglich der Risikoberechnung für die Entwicklung einer Präeklampsie nur mäßig miteinander. Welcher der bessere Berechnungsalgorithmus ist, kann diese Untersuchung nicht entscheiden, jedoch zeigt sie, dass eine unterschiedliche Risikobewertung unter Berücksichtigung des jeweiligen Grenzwertes des Tests, bei der Wahl des Algorithmus und der Beurteilung des Ergebnisses, berücksichtigt werden muss.