Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600198
Vortrag (Wissenschaft)
Experimentelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation von DNA-Doppelstrangbrüchen humaner Blutlymphozyten nach zerebralen MRT-Untersuchungen

R Lanzman
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Dickmann
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
A Ljimani
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Aissa
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
T Schroeder
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Hämatologie, Düsseldorf
,
R Cadeddu
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Hämatologie, Düsseldorf
,
P Kröpil
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
P Heusch
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Im Rahmen dieser Studie soll untersucht werden, ob nach klinisch indizierten MRT-Untersuchungen des Schädels gehäuft potenziell kanzerogene DNA-Doppelstrangbrüche in humanen Blutlymphozyten auftreten.

Material und Methodik:

50 Patienten (24 Männer, 26 Frauen, Alter: 56,7 ± 15,3 Jahre) wurden prospektiv in diese Studie eingeschlossen. Vor und nach einer zerebralen MRT-Untersuchungen bei 1.5T (n = 39) oder 3T (n = 11) wurde bei allen Patienten eine periphere Blutentnahme durchgeführt. Die Blutproben wurden mithilfe des Antikörpers γH2AX auf Doppelstrangbrüche untersucht. Dabei wurde eine automatisierte Zählung der Doppelstrangbrüche mittels Durchflusszytometrie (FACSCalibur, BD Bioscience, Heidelberg, Deutschland) und eine manuelle Zählung der Doppelstrangbrüche mittels Fluoreszenzmikroskopie durchgeführt.

Ergebnisse:

In der Durchflusszytometrie zeigte sich bezüglich der Doppelstrangbrüche kein signifikanter Unterschied vor und nach der MRT-Untersuchung. So betrug der Anteil pH2A.X-positiver Lymphozyten an allen Lymphozyten vor MRT 0,15 ± 0,20% und nach MRT auf 0,14 ± 0,19% (p = 0,39). Mithilfe der Fluoreszenzmikroskopie wurden im Durchschnitt 47 ± 29 Lymphozyten ausgezählt. Hier zeigte sich ein geringer, nicht signifikanter Anstieg der Doppelstrangbrüche von 0,049 ± 0,022 pro Zelle vor MRT auf 0,051 ± 0,027 pro Zelle nach MRT (p = 0,21).

Schlussfolgerungen:

Zerebrale MRT- Untersuchungen führen nicht zu vermehrten DNA-Doppelstrangbrüchen in humanen Blutlymphozyten. Es ergibt sich somit kein Anhalt für eine potentiell karzinogene Wirkung.