Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600267
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt (TIPS): Viatorr- versus Bare-Stent. Eine prospektive, nicht-interventionelle Studie unter „real life“ Bedingungen

J Byrtus
1   Uniklinik Köln, Köln
,
J Trebicka
2   Uniklinik Bonn, Gastroenterologie, Bonn
,
M Rössle
3   Uniklinik Freiburg, Gastroenterologie, Freiburg
,
D Bettinger
3   Uniklinik Freiburg, Gastroenterologie, Freiburg
,
J Dörner
4   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
D Maintz
4   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Der prospektive Vergleich von beschichteten Stents (Viatorr (V)) versus unbeschichteten "bare-stents" (BS) unter "real-life" Bedingungen.

Material und Methodik:

Insgesamt wurden 412 Patienten aus zwei verschiedenen Zentren in dieser Registerstudie ausgewertet. Die Entscheidung zugunsten des einen oder des anderen Stents wurde anhand verschiedener klinischer Kriterien durch den Interventionalisten getroffen (z.B. Indikation, Alter, Schweregrad der Erkrankung, Risiko einer hepatischen Enzephalopathie). Postinterventionelle Antikoagulation erfolgte nach individuellem Bedürfnis. Beobachtungszeit war bis zu 80 Monaten. Ein Shuntversagen wurde mittels Ultraschall und klinischer Untersuchung festgestellt und durch TIPS-Revision bestätigt.

Ergebnisse:

227 Patienten wurden mit einem Viatorr Stent versorgt, 185 mit einem "bare-stent". Die Gruppen unterschieden sich signifikant in Bezug auf Alter (V: mean 55 Jahre (J.) (20 – 81) vs. BS: mean 63J. (20 – 86); p < 0,001), Child-Pugh-Score (V: 8 (5 – 13) vs. BS: 9 (5 – 12); p = 0,036) und Indikation (V: hauptsächlich Varizenblutung; BS: hauptsächlich Aszites). Keine signifikanten Unterschiede fanden sich hinsichtlich Geschlecht (V: weiblich 33% vs. BS: 35%; p = 0,677) und INR (V: 1,2 (0,2 – 16,1) vs. bare: 1,2 (0,9 – 3,2); p = 0,533). Unter der angewandten Patientenselektion und der individuellen Antikoagulation waren die Shuntinsuffizienzraten der beiden Stents vergleichbar. Die multivariate Analyse zeigte ein ähnliches Gesamtüberleben der beiden Gruppen (HR: 0,69, 95%CI: 0,44 – 1,06, p = 0,09).

Schlussfolgerungen:

Unter den Vorgaben dieser "real-life" Studie (Patientenselektion & Antikoagulation) sind Verschluss- und Überlebensraten von beschichteten und unbeschichteten Stent-Typen vergleichbar.