Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600325
Vortrag (Wissenschaft)
Kontrastmittel
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gadoliniumablagerungen in neuronalen Strukturen nach Applikation von makrozyklischem Gadolinium? Eine fallbasierte, pädiatrische Kontrollstudie

C Rademacher
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Kinderradiologie, Düsseldorf
,
D Tibussek
2   Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Düsseldorf
,
J Caspers
3   Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Forschungszentrum Jülich, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-1), Düsseldorf
,
B Turowski
4   Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Schaper
5   Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
G Antoch
4   Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
D Klee
4   Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Gadoliniumablagerungen im Gehirn nach wiederholter Applikation von linearem, gadoliniumhaltigem Kontrastmittel sind ein relevantes Thema. Makrozyklische Präparate lagern sich nach Studienlage bei Erwachsenen geringer in den neuronalen Strukturen ab. Ziel unserer Studie ist es zu klären, ob wir Hinweise auf Gadoliniumablagerungen in den neuronalen Strukturen von Kindern nach wiederholter Gabe von makrozyklischen, gadoliniunumhaltigen Kontrastmitteln (GBCAs) nachweisen können.

Material und Methodik:

In der retrospektiven, fallkontrollierten Studie wurden Kinder (Fälle) untersucht, die mindestens 9 Applikationen von GBCA (ProHance® und Dotarem®) erhalten haben. Für jeden Fall wurde ein Kind (Kontrolle) mit unauffälliger, kranieller MR-Bildgebung ausgewählt. Die Signalintensität in der nativen T1 Sequenz wurde in folgenden Regionen (ROIs) gemessen: Nucleus dentatus (DN), Pons, Substantia nigra, Pulvinar thalami and Globus pallidus (GP). Mittels gepaartem t-Test wurden SI und SI ratios (DN/Pons, GP/Thalamus) in beiden Gruppen verglichen. Die Pearson Korrelation zwischen relativen Signalveränderungen und der Anzahl an GBCA Applikationen und an der totalen GBCA Dosis wurde berechnet.

Ergebnisse:

24 Fälle erfüllten (mittleres Alter 8,25 Jahre, Jungen, 15 Mädchen) die Einschlusskriterien. Sie erhielten eine mittlere Anzahl von 14.2 (9 – 24) an makrozyklischen GBCA Applikationen. Zwischen Fällen und Kontrollen wurden keine signifikanten Differenzen der SI für die einzelnen ROIs sowie für die ND/Pons und die GP/Pulvinar-Quotienten berechnet.Es ist keine Korrelation zwischen der Anzahl der makrozyklischen GBCA Applikationen oder der Gesamtmenge an appliziertem makrozyklischem GBCA und der Signalveränderung für jede ROI.

Schlussfolgerungen:

Nach repetitiven intravenösen Gaben von makrozyklischen GBCAs im Kindesalter können keine Signalveränderungen in den T1 gewichteten Sequenzen detektiert werden. Dies weist auf eine hohe Sicherheit der makrozyklischen GBCAs bzgl. der möglichen Ablagerung von Gadolinium in den neuronalen Strukturen hin.