Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(05): 524-561
DOI: 10.1055/s-0037-1602356
Senologie & Onkologie II; Datum: Samstag, 17.06.2017, 09:45 bis 11:15 Uhr, Vorsitz: Gunda Pristauz, Stephan Seitz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss lipophiler Komponenten des Matcha-Teeextraktes auf das PPARγ abhängige Proliferationsverhalten in vitro

L Schröder
1   Frauenklinik der LMU, Campus Innenstadt, München
,
C Tilgener
1   Frauenklinik der LMU, Campus Innenstadt, München
,
S Hofmann
1   Frauenklinik der LMU, Campus Innenstadt, München
,
D Richter
1   Frauenklinik der LMU, Campus Innenstadt, München
,
U Jeschke
1   Frauenklinik der LMU, Campus Innenstadt, München
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Publication History

Publication Date:
02 June 2017 (online)

 

Fragestellung:

Matcha-Grüntee enthält eine bis zu 137fach größere Epigallocatechin-gallat (EGCG) Konzentration, als herkömmlicher Grüntee. EGCG spielt eine Rolle in der Regulation des nukleären Peroxisomen-Proliferator-aktivierten Rezeptor gamma (PPARγ). Dieser Rezeptor hat antiproliferative, antitumoröse und antioxidative Eigenschaften. In der folgenden Arbeit wird das PPARγ abhängige Proliferationsverhalten von Mammakarzinomzelllinien, nach Stimulation mit Matchagrünteeextrakt (MTE) untersucht.

Methodik:

MTE wurde in Ethanol gelöst und MCF7 und T47D Brustkrebszelllinien mit den Konzentrationen 5 µg/ml, 10 µg/ml und 50 µg/ml MTE stimuliert. Als Kontrolle dienten mit Ethanol behandelte MCF7 und T47D Zelllinien. Der WST – 1 Proliferationstest wurde herangezogen um das Proliferationsverhalten der Zellen nach 24, 48 und 72 Stunden zu messen. Des Weiteren wurde die mRNA aus den stimulierten Zelllinien isoliert, in cDNA umgeschrieben und für die Bestimmung der Expression des PPAR γ auf Genebene mittels RealTime-PCR verwendet. Zur qualitativen des Expressionsverhalten von PPAR γ auf Proteinebene wurden Western-Blot (WB) Experimente durchgeführt.

Ergebnisse:

Die PCR zeigte in T47D Zellen in allen drei MTE-Konzentrationen eine Überexpression von PPARγ. Bei der Konzentration von 50 µg/ml war die Expression signifikant (p < 0,05) erhöht. In MCF7 Zellen wurde weder eine signifikante Über- noch eine Unterexpression festgestellt. Das Ergebnis des Proliferationstests (WST-1) ergab in T47D Zellen nach 72 Stunden eine signifikante Proliferationshemmung bei 5 µg/ml (p < 0,05), 10 µg/l (p < 0,01) und 50 µg/ml (p < 0,001). In MFC7 Zellen konnte keine signifikante Veränderung des Proliferationsverhaltens festgestellt werden. Im WB zeigte sich auf Proteinebene in T47D Zellen eine qualitative Zunahme von PPARγ, wohingegen sich in MCF7 eine Abnahme darstellte.

Schlussfolgerung:

Durch MTE-Stimulation der Brustkrebszelllinie T47D konnte sowohl auf Gen- als auch auf Proteinebene eine Überexpression von PPARγ nachgewiesen werden. Zudem stellte sich eine negative Korrelation zwischen der Überexpression von PPAR γ und der Proliferationsinhibierung dar. Weitere in vitro und in vivo Untersuchungen sind nötig, um die potentiell anticancerogenen von MTE zu untersuchen.