Suchttherapie 2017; 18(S 01): S1-S72
DOI: 10.1055/s-0037-1604655
Poster
P1: Postersession „Tabak“
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Modellprojekt zur Tabakentwöhnung bei COPD-Patienten (ATEMM-Studie): Zusammenhang von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, psychischer Komorbidität und Tabakentwöhnungserfolg

FG Loth
1   TU Chemnitz, Institut für Psychologie
,
S Schälicke
1   TU Chemnitz, Institut für Psychologie
,
M Hagelauer
1   TU Chemnitz, Institut für Psychologie
,
J Mackert
1   TU Chemnitz, Institut für Psychologie
,
J Bickhardt
2   Berufsverband der Pneumologen in Sachsen e.V.
,
T Heindl
2   Berufsverband der Pneumologen in Sachsen e.V.
,
S Mühlig
1   TU Chemnitz, Institut für Psychologie
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. August 2017 (online)

 

Einleitung:

Diese Arbeit stellt den Versuch dar, anhand der Betrachtung von Unterschieden zwischen psychisch auffälligen und unauffälligen Patienten mögliche Korrelate in der Interaktion zwischen COPD und psychischer Komorbidität zu untersuchen, um so einen epidemiologischen Beitrag für dieses Forschungsfeld zu leisten.

Methodik:

Zur Überprüfung der Fragestellungen dienten sowohl Fragebogen- als auch anamnestisch und lungenfunktionsanalytisch erhobene Daten einer Stichprobe von Patienten mit drohender oder bestehender COPD. Die Teilnehmer erhielten im Rahmen einer Gruppenintervention eine Tabakentwöhnung, eine entsprechende medikamentöse Unterstützung sowie eine telefonische Nachbetreuung.

Ergebnisse:

Über die Hälfte aller Patienten war psychisch auffällig und zeigte statistisch signifikant niedrigere Tabakentwöhnungserfolge als psychisch unauffällige Patienten.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse belegen, dass die Verbreitung psychischer Komorbidität unter COPD-Patienten ein häufiges Problem darstellt und mit einer Reihe von Korrelaten einhergeht. Indes lagen die Tabakentwöhnungsquoten insgesamt über denen bisheriger Studien mit anderen Interventionsformen (Bednarek, 2006; Stratelis, 2006). Zukünftige Untersuchungen sollten insbesondere die kausalen Zusammenhänge zwischen COPD und psychischer Komorbidität fokussieren, um entsprechende Adaptionen in der klinischen Praxis zu fördern.