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DOI: 10.1055/s-0037-1604968
Tiefe molekulare Characterisierung des Cholangiokarzinoms
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. August 2017 (online)
Das Cholangiokarzinom (CC) zählt zu den primären Lebertumoren und hat auf Grund limitierter therapeutischer Optionen eine äußerst schlechte Prognose. Entgegen der weltweit ständig wachsenden Inzidenz des intrahepatischen CCs, sind seine Ätiologie und die ihr zu Grunde liegenden genetischen Alterationen weitestgehend unverstanden. Umweltfaktoren tragen zu unterschiedlichen regionalen Häufigkeiten und Mutationsprofilen bei.
Aktuelle Genomstudien zum CC konzentrieren sich vorrangig auf asiatische Kollektive, häufig mit Infektionen durch den Leberegel Opisthorchis viverrini. Die genomischen Veränderungen in kaukasischen Patienten sollen näher untersucht werden.
In der vorliegenden Studie haben wir integrierte Expressions- und Exomsequenzieranalysen in 38 kaukasischen intrahepatischen CCs mit einer Validierung durch gezielte Sequenzierungen in weiteren 50 O. viverrini-negativen CC-Patienten durchgeführt.
Mittels robuster bioinformatischer Modelle haben wir Alterationen in Schlüsselgenen des CCs aufzeigen können, welche in viele Tumor-assoziierte Signalwege, wie Zellproliferation und Zelladhäsion, involviert sind. Wir konnten PBX1 (PBX homeobox family transcription factor) als ein neues Treibergen im CC beschrieben. Im Vergleich zu Studien mit asiatischen, oft O. viverrini-positiven, Kollektiven haben wir PBX1 und ELF3 Amplifikationen häufiger in kaukasichen/O. viverrini-negativen CC-Patienten gefunden.
Unsere Befunde vertiefen das Verständnis von CC-assoziierten Treibermutationen, die als Grundlage für die Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren und Therapieoptionen im CC, vor allem in der kaukasischen Bevölkerung, dienen können.