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DOI: 10.1055/s-0037-1605166
Einfluss des „Single Anastomosis Gastric Bypass“ auf Glukosetoleranz und Leberinflammation im Mausmodell
Autoren
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. August 2017 (online)
Einleitung:
Aufgrund des Erfolgs der metabolischen Chirurgie wurden in den letzten Jahren bereits etablierte Operationstechniken weiterentwickelt und neue Methoden etabliert. Ein modernes Verfahren ist der „Single Anastomosis Gastric Bypass“ (SAGB), der im Vergleich zum Standardverfahren Roux-Y-Magenbypass technisch einfacher und leichter zu erlernen ist. Obwohl die Remission von Diabetes mellitus nach SAGB in klinischen Studien beobachtet wurde, sind die Mechanismen, die zu der verbesserten Glukosetoleranz führen weiterhin unbekannt. Die Leber als wichtigstes Stoffwechselorgan scheint hierbei jedoch eine zentrale Rolle zu spielen.
Ziel:
Ziel der Studie war es die Auswirkungen des SAGB auf die Glukosetoleranz und Leberinflammation zu analysieren.
Methodik:
Sechs Wochen alte Mäuse wurden 12 Wochen lang mit einer Western Diet gefüttert, randomisiert und entweder einem SAGB (n = 6) oder einer Scheinoperation (Sham) (n = 6) unterzogen. Zwei Wochen nach der Operation endete das Beobachtungsintervall und die Lebern der Mäuse wurden histologisch und mittels Durchflusszytometrie (Fluorescence-activated cell sorting (FACS)) untersucht. Vor der Operation und der Organentnahme erfolgten jeweils Blutentnahmen und Glukosetoleranztests. Gewicht und Kalorienaufnahme wurden während des gesamten Versuches kontinuierlich dokumentiert.
Ergebnis:
Die SAGB-Gruppe zeigte postoperativ im Vergleich zur Sham-Gruppe eine signifikante Gewichtsreduktion (5,668%± 0,5412 (Sham) vs. 21,67%± 2,146 (SAGB), p < 0,0001). Auch der Glukosetoleranztest (GTT) zeigte signifikant geringere Werte in der SAGB-Gruppe (Area under the curve GTT: 41475 ± 1293 (Sham) vs. 28408 ± 716 (SAGB), p < 0,0001). Die mittels NAFLD Activity Score (NAS) gemessene Leberinflammation unterschied sich zwei Wochen nach der Operation nicht signifikant zwischen der SAGB und der Sham-Gruppe (NAS: 2,667 ± 0,677 (Sham) vs. 3,5 ± 0,922 (SAGB), p = 0,481). Allerdings konnten in den FACS Analysen der Lebern signifikante Unterschiede in den Lymphozytenpopulationen dargestellt werden (CD4+% der NKT-Zellen: 38,38 ± 3,307 (Sham) vs. 23,62 ± 2,83 (SAGB), p = 0,0069).
Schlussfolgerung:
Veränderte inflammatorische Prozesse der Leber scheinen die Glukosetoleranz nach SAGB positiv zu beeinflussen. Weitere Studien sind für die Identifikation der beteiligten Signalwege notwendig.
