Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2017; 27(04): 239-245
DOI: 10.1055/s-0037-1605396
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Qualitätsmanagement in der Rehabilitation – Erfahrungen mit einem spezifischen Qualitäts-Audit in der Schweiz

HP Gmünder
1   Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil, Schweiz
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Publication History

Publication Date:
04 September 2017 (online)

 

Einleitung:

SW!SS REHA, die Vereinigung der führenden Rehabilitationskliniken der Schweiz, hat Qualitäts- und Leistungskriterien für den stationären, teilstationären und ambulanten Bereich entwickelt. Nur Einrichtungen, die im Rahmen eines Assessment-Verfahrens diese Vorgaben erfüllen, sind zur Mitgliedschaft berechtigt. Ziel ist es, Reha-Kliniken einzubinden, die das Spektrum der medizinischen Rehabilitation mit herausragenden Kernkompetenzen, hoch qualifizierten Fachkräften sowie adäquater medizinischer Technologie und Infrastruktur abdecken.

Methode:

Das Qualitäts-Assessment der SW!SS REHA erfolgt in drei Schritten Erster Schritt: Im Rahmen eines Selbst-Assessments überprüft die beantragende Klinik die allgemeinen und fachspezifischen Qualitätskriterien der ausgewählten Rehabilitationsfachrichtungen. Zweiter Schritt: Nach Vorliegen eines Aufnahmeantrags auf der Basis des Selbst-Assessments, stattet eine Delegation des SW!SS REHA-Vorstands der Klinik einen ersten Besuch ab. Im Rahmen dieses Besuchs können Fragen zu eventuell nicht oder nur teilweise erfüllten Kriterien gestellt und Lösungsmöglichkeiten besprochen werden. Dritter Schritt: Innerhalb von eineinhalb Jahren muss anschließend das Audit durch eine externe Zertifizierungsstelle unter Teilnahme ausländischer Rehabilitationsmediziner erfolgen. Ist die Begutachtung positiv, stellt der SW!SS REHA-Vorstand einen Antrag an die Generalversammlung zur Aufnahme der antragstellenden Klinik. Eine Re-Zertifizierung erfolgt alle vier Jahre.

Ergebnis und Schlussfolgerung:

Durch den Einbezug der ausländischen Fachexperten im Rahmen der Zertifizierungen ist die Fachexpertise auf einem hohen und unabhängigen Niveau sichergestellt. Dazu gehört auch die Beurteilung von komplexeren Sachverhalten, wie die Überprüfung von ICF- und ICD-basierenden Behandlungsprozessen. Die externe Begutachtung soll Patienten Gewissheit geben, bestmöglich behandelt und versorgt zu werden.