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DOI: 10.1055/s-0037-1607166
Der Einfluss des multi-herbalen Präparats STW 5 auf die intestinale Entzündung und Motilität
Publication History
Publication Date:
27 September 2017 (online)
Das multi-herbale Präparat STW 5 ist ein klinisch erprobtes Medikament zur Linderung der Symptome funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen [1]. Zu seinen Wirkmechanismen gehören entzündungshemmende und motilitätsmodulierende Effekte. Basierend auf der Innervation des Gastrointestinaltraktes durch das enterische Nervensystem gilt es, die direkten Effekte von STW 5 auf dessen verschiedenste gastrointestinale Funktionen zu untersuchen.
In der vorliegenden Studie wurde die Wirkung von STW 5 auf die Darmentzündung und Motilität im Dünndarm adulter Mäuse untersucht. Dazu wurde ein proinflammatorischer Zytokin-Cocktail über die Blutgefäße appliziert. Anschließend wurde STW 5 durch luminale Perfusion der Dünndarmsegmente verabreicht. Die Zytokine in den Darmwandhomogenaten wurden durch Multiplex-ELISA analysiert. In weiteren Versuchen wurde der Plexus myentericus isoliert. Nach der Induzierung einer Inflammation in vitro und der Behandlung mit oder ohne STW 5 erfolgte die Analyse der Zellkulturüberstände ebenfalls durch Multiplex-ELISA. Zudem wurde der Einfluss von STW 5 auf die Motilität verschiedener Darmabschnitte durch Videoaufzeichnung und Software-Analyse bestimmt.
Die Analyse mittels Multiplex-ELISA zeigte bei Inflammation sowohl für die Darmwandhomogenate, als auch in den Kulturen einen Anstieg der proinflammatorischen Zytokine G-CSF, IL-6 und LIF. Die Behandlung mit STW 5 führt bei beiden zu einer verminderten Zytokinkonzentration. Zusätzlich konnten die Zytokine RANTES, GM-CSF und IL-22 in den Darmwandhomogenaten durch STW 5 reduziert werden. Die luminale Perfusion von STW 5 führte zu einer veränderten intestinalen Motilität, je nach Darmsegment variierend.
Das multi-herbale Präparat STW 5 führt zu einer reduzierten Freisetzung proinflammatorischer Zytokine im Dünndarm. Außerdem wurde eine direkte Beeinflussung des enterischen Nervensystems unter induzierter Inflammation beobachtet. Ebenfalls ist die Wirkung von STW 5 auf die Motilität je nach Darmabschnitt unterschiedlich.
Literatur:
[1] Michael S et al. Naunyn Schmiedebergs Arch Pharmacol 2012; 385: 411 – 421