Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0037-1607672
Anwendung der „Dawes/Redman“ Kurzzeitvariation bei Feten mit später intrauteriner Wachstumsrestriktion
Publication History
Publication Date:
27 October 2017 (online)
Fragestellung:
Late-onset IUGR (intrauterine Wachstumsrestriktion) – Feten haben ein schlechteres peri- und postpartales Outcome. Die Fokussierung auf das Flussprofil des umbilikal-arteriellen (UA) Dopplers ist für die fetale Überwachung in dieser Situation nicht zuverlässig. Bisher wurde die Rolle der Oxford-CTG gestützten Kurzzeitvariation (STV) in diesem Kollektiv nicht untersucht, welche von zentraler Bedeutung für die frühe IUGR Situation ist. Ziel dieser Studie ist es erstmalig die STV bei später SGA (small for gestational age) sowie IUGR-Situation zu untersuchen.
Methodik:
Das Studienkollektiv umfasste 87 late-onset SGA Feten, davon 52 mit Anzeichen einer späten IUGR Situation [Schätzgewicht (SG) < 3. Perzentile oder SG < 10. Perzentile in Kombination mit pathologischen feto-maternalen Dopplerwerten], und 138 Kontrollfeten. Die Doppleruntersuchung beinhaltete den UA-Pulsatilitätsindex (PI), den ACM (A. cerebri media) – PI, die CPR (cerebro-plazentare Ratio) und den mittleren PI der Aa. Uterinae (mUtA). Die Oxford-CTG-Aufnahmen wurden mithilfe der Sonicaid FetalCare Software zur Ermittlung der STV anhand des Dawes/Redman-Algorithmus analysiert.
Ergebnis:
Das mittlere Zeitintervall zwischen STV-Messung und Entbindung betrug 15 Tage in der IUGR-Gruppe und 26 Tage in der Kontroll- und SGA-Gruppe. Die STV zeigte keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen der Kontroll- (11,2 ms, IQR: 9,7 – 13,1), SGA (11,2 ms, IQR: 8,3 – 12,5) und IUGR (10,5 ms, IQR: 9,2 – 12,9) Gruppe. In der Kontrollgruppe ließ sich eine signifikant positive Korrelation von STV und 5 Minuten (r = 0,19, p = 0,03) bzw. 10 Minuten (r = 0,18, p = 0,04) Apgar-Wert beobachten. In allen Gruppen konnten keine weiteren signifikanten Korrelationen zwischen STV-Werten und perinatalen Outcome-Daten (arterieller pH-Wert, Base excess) festgestellt werden. In der IUGR-Gruppe zeigte sich keine signifikante Korrelation zwischen STV- und Doppler-Befunden.
Schlussfolgerung:
Late-onset IUGR ist eine anspruchsvolle Diagnose, die mit kurzfristiger fetaler Morbidität und neurologischen Spätschäden verbunden ist. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die STV mit einem Parameter hinsichtlich des unmittelbaren perinatalen Outcome bei gesunden Feten korreliert, es aber keinen signifikanten Unterschied in den STV-Werten zwischen Kontrollen, late-onset SGA und IUGR Feten gibt. Im nächsten Schritt sind longitudinale Untersuchungen erforderlich, um die Rolle der STV als eine sinnvolle Überwachungsmethode für late-onset IUGR Feten zu untersuchen.