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DOI: 10.1055/s-0037-1607809
Achalasie und Schwangerschaft – Beobachtungsstudie an 43 Patientinnen
Publication History
Publication Date:
27 October 2017 (online)
Fragestellung:
Achalasie (der untere Ösophagusshinkter öffnet nicht richtig und/oder die Ösophagusmotilität ist eingeschränkt) ist ein seltenes Krankheitsbild, welches auch Frauen im reproduktiven Alter betreffen kann. Wenig ist bekannt über die optimale Therapieform, den Zeitpunkt einer Therapie sowie die Auswirkungen einer Schwangerschaft auf den Krankheitsverlauf.
Methode:
Ein strukturiertes Interview wurde im eigenen Kollektiv bei 43 Frauen mit Achalasie durchgeführt. Alle hatten mindestens eine Schwangerschaft in ihrer Anamnese angegeben. Sie wurden über Beginn und Art der Symptome und die durchgeführten Therapien vor allem in zeitlichen und symptomatischen Bezug auf die Schwangerschaft befragt.
Ergebnisse:
Es konnte kein Zusammenhang zwischen Schwangerschaft und dem Symptombeginn einer Achalasie festgestellt werden. Fertilität, Unterernährung, Frühgeburtlichkeit oder die Abortrate scheinen nicht häufiger als in der Normalbevölkerung vorzukommen. Dennoch scheint eine Schwangerschaft die Symptome insbesondere bei den bis dahin unbehandelten Patientinnen zu verschlimmern.
Diskussion:
Eine Frau im reproduktiven Alter, die Hinweise auf eine ösophageale Erkrankung hat, sollte vor einer geplanten Schwangerschaft auf Achalasie hin untersucht werden. Wird eine klinisch manifeste Achalasie diagnostiziert, sollte eine chirurgische Intervention erfolgen, da sonst mit einer deutlichen Verschlechterung der Symptomatik in der Schwangerschaft zu rechnen ist.