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DOI: 10.1055/s-0037-1607914
Betreuungskonzept im Rahmen eines offenen fetalen MMC-Repair am UniversitätsSpital Zürich in Zusammenarbeit mit dem Universitäts-Kinderspital Zürich. Begleiten – Unterstützen – Bestärken in einer besonderen Schwangerschaft
Publication History
Publication Date:
27 October 2017 (online)
Hintergrund:
Die Frauen erfahren im Rahmen dieses Eingriffes nicht nur eine Zeit der körperlichen Grenzerfahrung durch einen umfangreichen operativen Eingriff in der Schwangerschaft, sondern auch eine Zeit der Trennung, der Ungewissheit und der Angst um ihr Ungeborenes. Während des mehrwöchigen Spitalaufenthaltes ist es notwendig die Frauen und ihre Familien in ihrer besonderen Schwangerschaft aufzufangen und zu begleiten. Ziel ist eine familienzentrierte Betreuung bis zum Eintritt des Kindes in das Kinderspital.
Die Betreuung im Rahmen eines offenen fetalen MMC- Repairs am UniversitätsSpital Zürich in Zusammenarbeit mit den Universitätskinderspital Zürich erfordert daher eine multiprofessionelle Betreuung. Geburtshelfer, Kinderchirurgen, Intensivpflege, Hebammen, Pflegefachfrauen, Stillberater, Sozialarbeiter, Psychologen und Seelsorger begleiten die Frauen in unterschiedlichem Masse bis zur Geburt.
Der Umfang dieses Eingriffes erfordert eine lückenlose Betreuung während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett.
Problem/Fragestellung:
Derzeit findet sich in der Literatur kein angepasstes pflegerisches Betreuungskonzept für diese Patientinnengruppe, welche alle Aspekte der pflegerischen und psychosozialen Betreuung definiert.
Bisher wurden 58 Frauen aus neun Ländern mit diesem Eingriff am UniversitätsSpital Zürich betreut. Aufgrund der stetig steigenden Patientinnenzahlen ist es daher notwenig ein Betreuungskonzept zu erstellen in welchem alle Schnittstellen der Begleitung eingeschlossen werden.
Methodik:
Auf der Grundlage erster qualitativer Untersuchungen anhand von 17 Patientinnen konnte ein Überblick über die Bedürfnisse und Beschwerden der Patientinnen sowie der medizinischen Betreuung gewonnen werden.
In regelmässigen Austauschsitzungen mit dem ärztlichen Dienst, der Intensivpflege sowie der Pflegedienstleistung und beteiligten Pflegenden des USZ und des Kinderspitals konnten die Eckpfeiler der Betreuung in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett definiert werden.
Ergebnis:
In enger Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Dienst war es möglich ein Betreuungskonzept zu erstellen, welches sowohl für Pflegende, als auch für Ärzte gleichermassen geltend ist.
Dieses Konzept ist das erste seiner Art.
Es beinhaltet nicht nur funktionsmedizinische Details, sondern auch die Inhalte und Durchführung der Bezugspflege, sowie der familienzentrierten Betreuung.
Diese ermöglichen einen engen Kontakt zu der Familie sowie kurze Kommunikationswege zwischen den unterschiedlichen Professionen.
Schlussfolgerung:
Mit der Einführung des Betreuungskonzeptes im Rahmen des offenen fetalen MMC- Repairs am UniversitätsSpital Zürich in Zusammenarbeit mit dem Universitätskinderspital Zürich ist es erstmalig möglich alle Professionen, welche an der Betreuung dieser Familien beteiligt sind zusammenzuführen.
Es dient als Grundlage für den weiterführenden Aufbau einer ganzheitlichen, professionellen und qualitativ umfangreichen Betreuung dieser Patientengruppe.