Arthritis und Rheuma 2012; 32(06): 351-360
DOI: 10.1055/s-0037-1618151
Sekundäre Formen der Osteoporose
Schattauer GmbH

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Osteoporose

Inflammatory bowel disease and osteoporosis
H.-J. Lakomek
1   Abt. für Rheumatologie und Geriatrie, Johannes Wesling Klinikum Minden
,
B. Bokemeyer
2   Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis Minden
5   Allgemeine Innere Medizin I, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Universitätsklinik Schleswig-Holstein, Kiel
,
M. Lakomek
1   Abt. für Rheumatologie und Geriatrie, Johannes Wesling Klinikum Minden
,
E. Aydilek
3   Abt. für Gastroenterologie und Endokrinologie, Universitätsmedizin Göttingen
,
H. Siggelkow
3   Abt. für Gastroenterologie und Endokrinologie, Universitätsmedizin Göttingen
4   Endokrinologikum Göttingen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Dezember 2017 (online)

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Zusammenfassung

Die vorliegende Publikation ist mit dem Ziel erstellt worden, den engen Zusammenhang zwischen chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und dem gleichzeitig häufigen Auftreten einer Osteopenie bzw. Osteoporose darzustellen. Hierbei ist das Aufzeigen multipler Risikofaktoren bei CED für eine Knochendichteminderung wie auch für das hiermit verknüpfte deutlich erhöhte Frakturrisiko ein wichtiges Anliegen. Wege der Prävention osteoporosebedingter Frakturen wie auch das mögliche Therapiespektrum einer Osteoporosebehandlung werden aufgezeigt. Dies ist umso wichtiger, als es sich bei CED-Patienten häufig um junge Patienten handelt, die bereits früh beispielsweise Wirbelkörperfrakturen erleiden können. Neben dem Therapieregime „Meidung einer systemischen Kortikoidtherapie“ zur Remissionserhaltung bei CED kann der frühe Einsatz z. B. von Azathioprin wie auch Anti-TNF-alpha-Therapien nicht nur nachhaltig die Remission bei CED unterstützen, sondern bei gegebenem Zusammenhang erhöhter Zytokinprofile und Frakturrisiko einer Knochendichteminderung erfolgreich entgegenwirken. Das entsprechende therapeutische Vorgehen wird nachfolgend beschrieben.

Summary

Objective of this publication is to show the close interrelationsship between inflammatory bowel diseases (IBD) and the associated incidence of osteopenia or osteoporosis. Multiple risk factors in IBD may cause a loss of bone density and finally result in a significant increase of the fracture risk. As often young patients are affected by IBD – endangered by fractures of the vertebral body as a possible consequence – ways of prevention and therapy of osteoporosis are described.

In the following different therapeutic approaches like “avoiding a systemic cortisone therapy” to preserve remission of IBD or the early use of e. g. Azathioprine as well as of Anti-TNF-alpha-therapies are elaborated. It is shown that in cases of increased cytokine profiles and a correlated increased fracture risk the treatment recommended might even antagonize a further loss of bone density.