Rofo 2019; 191(S 01): S51-S52
DOI: 10.1055/s-0037-1682153
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Differenzierung benigner und maligner Wirbelkörperveränderungen: Diagnostische Genauigkeit der Protonendichte-Fett-Fraktion (PDFF) und der diffusionsgewichteten MRT

F Schmeel
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
P Mürtz
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
S Enkirch
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
A Isaak
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
A Sprinkart
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
F Träber
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
D Thomas
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
G Kukuk
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Neben malignen Läsionen können auch benigne Knochenmarksveränderungen ein malignomtypisches Signalverhalten in der MRT aufweisen und damit die Interpretation der Untersuchung erschweren. Von benignen Knochenmarksveränderungen ist bekannt, dass Sie im Vergleich zu malignen Läsionen höhere Mengen mikroskopischen Fettes und einen höheren scheinbaren Diffusionskoeffizienten (ADC) in der diffusionsgewichteten MRT (DWI) aufweisen. Ziel der Studie war es, die diagnostische Genauigkeit der Protonendichte-Fett-Fraktion (PDFF) und der DWI hinsichtlich ihrer diagnostischen Genauigkeit zur Differenzierung benigner und maligner Knochenmarksläsionen zu vergleichen.

Material und Methoden:

24 Patienten mit akuten Wirbelkörperfrakturen oder ossärer Metastasierung erhielten zusätzlich zu einer Routine-MRT der Wirbelsäule eine sagittale mDixon-Quant mit PDFF-Karten und eine DWI. Bis zu 5 fokale Wirbelkörperläsionen/Patient wurden hinsichtlich ihrer Dignität mittels Histopathologie und/oder charakteristischem MRT-Befund bzw. Ergebnissen aus Folgeuntersuchungen als benigne oder maligne klassifiziert. Die Mittelwerte von PDFF und ADC (b = 0,800 s/mm2) wurden zwischen benignen und malignen Läsionen verglichen. Mittels ROC-Analyse wurden PDFF- und ADC-Schwellenwerte zur Differenzierung benigner und maligner Läsionen definiert.

Ergebnisse:

21 benigne und 36 maligne Läsionen wurden identifiziert. PDFF und ADC waren mit 6.7 ± 11.3% bzw. 998 ± 288 mm2/s niedriger in malignen als in benignen Läsionen (21.9 ± 21.6% bzw. 1396 ± 386 mm2/s; jeweils p < 0.001). Kritische Schwellenwerte der PDFF und des ADC von = 8% und = 1295 mm2/s waren geeignet, um maligne Läsionen mit einer Sensitivität, Spezifität und einer Fläche unter der Kurve von 94%, 90% und 88% bzw. 83%, 94% und 88% zu unterscheiden (jeweils p < 0.001).

Schlussfolgerungen:

PDFF und ADC erlauben die Differenzierung benigner und maligner Läsionen der Wirbelsäule mit ähnlich hoher diagnostischer Genauigkeit und können möglicherweise zur Vermeidung invasiver Untersuchungen bei Läsionen unklarer Dignität beitragen.