Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(01): 53-54
DOI: 10.1055/s-0038-1625763
Sitzung 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapieoutcome bei chronischen Kreuzschmerzpatienten mit unterschiedlichem Angst-Vermeidungsverhalten

T Kienbacher
1   Karl-Landsteiner-Institut für ambulante Reha-Forschung, Wien
,
E Fehrmann
2   Karl-Landsteiner-Institut für ambulante Reha-Forschung
,
K Tuechler
2   Karl-Landsteiner-Institut für ambulante Reha-Forschung
,
P Mair
3   Department für Psychologie, Harvard Universität, Cambridge, MA, USA
,
J Spreitzer
2   Karl-Landsteiner-Institut für ambulante Reha-Forschung
,
L Fischer
2   Karl-Landsteiner-Institut für ambulante Reha-Forschung
,
J Kollmitzer
4   Technisches Gewerbemuseum, Wien
,
E Zemkova
5   Comenius Universität, Bratislava, Slowakei
,
G Ebenbichler
6   Universitätsklinik für PMR und Arbeitsmedizin, AKH Wien
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
15 February 2018 (online)

 

Einleitung:

In diese Studie wurde das Outcome bei chronischen Kreuzschmerzpatienten nach medizinischer Trainingstherapie mit verschiedenen Messinstrumenten bei den vier Subgruppen des Angst-Vermeidungsmodells [Angst-Vermeider (AV), Eustress Durchhalter (ED), Distress Durchhalter (DD) und adaptive Responders (AR)] evaluiert.

Methode:

137 Patienten (50% weiblich und 46,9 ± 16,4 Jahre alt) wurden vor, am Ende und 6 Monate nach 6-monatiger medizinischer Trainingstherapie untersucht. Dabei wurden die isometrische Maximalkraft der LWS-extensoren, die Beweglichkeit des Oberkörpers sowie ein Flexions-Relaxationstest durchgeführt und Fragebögen ausgefüllt [Angstvermeidung, Roland Morris, Pain disability, SF-36, IPAQ, Schmerz (VAS)]. Die Daten wurden mit einer Cluster- und einer Varianzanalyse statistisch ausgewertet.

Ergebnisse:

Die Subgruppen waren am Beginn hinsichtlich Kraft, Beweglichkeit und Aktivitätsniveau gleich. Der Gesundheitszustand verbesserte sich bis zum Ende der Therapie signifikant in allen Subgruppen. Die größeren Schmerzen und Behinderung sowie die geringere Lebensqualität und Arbeitskapazität der AV und DD gegenüber den beiden anderen Subgruppen war auch nach der Therapie vorhanden.

Schlussfolgerung:

Künftige Studien sollten klären ob die individuelle therapeutische Berücksichtigung der Defizite der Subgruppen gemäß Angst-Vermeidungsmodell geeignet ist, den Gesundheitszustand stärker und nachhaltiger zu verbessern.