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DOI: 10.1055/s-0038-1625773
Wie(so) funktioniert Vibrationstraining – oder doch nicht?
Publication History
Publication Date:
15 February 2018 (online)
Mittlerweile kann man auf eine 30-jährige Historie des Vibrationstrainings zuerst im Leistungssport und folgend dann auch in der Therapie zurückblicken. Der therapeutische sowie leistungssportliche Nutzen wurde praktisch entdeckt und wissenschaftlich versucht zu erfassen. Wirkungsmechanismen wurden hinterfragt und mögliche Effekte dargestellt. Angesichts der Fülle von publizierten Arbeiten scheint es trotzdem bis dato nahezu unmöglich sich einen umfassenden Literaturüberblick zu verschaffen (vgl. Huber, 2006).
Unter anderem verantwortlich für diese unklare Lage in der Literatur ist die Tatsache, dass es unterschiedliche Hersteller und somit Formen des Vibrationstrainings gibt. Zusätzlich ergeben sich durch diverse Einflussgrößen des Vibrationstrainings noch mehr Variablen in der Trainingssteuerung, welche eine einheitliche Darstellung noch schwieriger bis unmöglich machen. Gemeinsam haben die Formen des Vibrationstrainings nur, dass es sich um eine Stimulation von außen handelt, von der man sich den gewünschten Effekt verspricht. Dieser Trainingsreiz erzielt eine neuromuskuläre bzw. reflexgesteuerte Stimulation, welche im Idealfall (auch abhängig von der gewählten Frequenz) eine verstärkte Innervation und Rekrutierung der motorischen Einheiten mit sich bringt. In der Literatur wird dieser Effekt auch „tonic vibration reflex“ genannt. Dieser mögliche Mechanismus des Ganzkörpervibrationstrainings lässt einiges an Potential vermuten, wenn es beispielsweise um Themen wie Sarkopenie, Osteoporose, Stürze im Alter, uvm. geht.
Die Ergebnisse und Erklärungen dahingehend sind kontrovers und undurchsichtig. Ziel dieses Vortrags wird sein mögliche Wirkungsmechanismen zu erklären und somit viel versprechende, wissenschaftlich fundierte Ergebnisse von versprochenen, wenig fundierten Ergebnissen zu trennen und aufzuzeigen.