Zusammenfassung
Depressionen sind weltweit die häufigste Ursache für mit Behinderung gelebte Lebensjahre.
Durch keine andere Erkrankung gehen in den Industrieländern mehr gesunde Lebensjahre
verloren als durch Depressionen. Neben den direkten Kosten verursachen Depressionen
durch etwa 11 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage und 15 000 Frühberentungen pro Jahr
auch erhebliche indirekte Kosten. Trotz der großen klinischen und sozioökonomischen
Bedeutung von Depressionen besteht ein erhebliches diagnostisches und therapeutisches
Defizit. Adäquat behandelt werden nur 10% der etwa vier Millionen an einer behandlungsbedürftigen
Depression erkrankten Menschen in Deutschland. Die Verbesserung der Früherkennung
und der Behandlung von Depressionen ist Ziel des deutschlandweiten AwarenessProgrammes
“Bündnis gegen Depression”.
Summary
According to the WHO measures YLD and DALY, depressive disorders are the leading cause
of burden of disease worldwide. Beside direct costs of care, enormous indirect costs
are caused by disablement and permanent incapacity to work. Despite their clinical
and socio-economic importance, there are huge diagnostic and therapeutic deficits
with respect to depressive disorders. In Germany, only 10% of about four million people
with depression are adequately treated. Improvement of early recognition and treatment
of depressive patients is the main objective of the German awareness program “Alliance
against depression”.
Schlüsselwörter Depression - Epidemiologie - Diagnostik - Prävention
Keywords Depression - epidemiology - diagnostic - prevention