In addition to its established oncological indications the sensitivity of bone scintigraphy
is of steadily increasing significance in traumatology. Inactivity- induced osteoporosis
plays a major role during the immobilization period in the plaster cast. In the region
of the joints remodelling intensity may reach such a high level that the non-injured
bone shows a higher rate of accumulation than the fracture. This process already begins
between the third and fourth week of immobilization. The highest uptake is found after
fracture of the scaphoid bone at the end of twelve weeks of immobilization. Control
scintigraphies at intervals of several days are indicated to differentiate between
various clinical conditions (pseudoarthrosis, activated osteoarthrosis, algodystrophy
in case of doubtful x-ray results).
Zusammenfassung
Neben den etablierten Indikationen zur Skelettszintigraphie in der Onkologie hat sich
in den vergangenen Jahren zunehmend der Einsatz dieser empfindlichen Nachweistechnik
in der Traumatologie bewährt. Bei Extremitätenverletzungen kommt der Inaktivitätsosteoporose
durch die Ruhigstellung im Gipsverband eine besondere Bedeutung zu. Diese kann in
Gelenkbereichen eine solche Umbauintensität induzieren, daß der nicht verletzte, gesunde
Knochen eine höhere Umbaurate aufweist als der eigentliche Frakturbereich. Szintime-
trisch läßt sich zeigen, daß die Steigerung des Knochenstoffwechsels bereits ab der
3. bis 4. Woche beginnt und mit der Dauer der Ruhigstellung weiter zunimmt. Das größte
Ausmaß einer inaktivitätsinduzierten Mehrspeicherung bei Navikularefrakturen des Handgelenkes
findet sich gegen Ende der Ruhigstellung nach 12 Wochen. Infolge der rasch wechselnden
Pathophysiologie in der Traumatologie ergibt sich häufiger die gezielte Indikation
zur Kontrollszintigraphie im Abstand einiger Tage, um eine weitere Differenzierung
zu erzielen (Pseudarthrose, aktivierte Osteoarthrose, Algodystrophie). Bei radiologisch
unklarem Initialbefund oder Verdacht auf gestörten Heilungsverlauf stellt die szintigraphische
Untersuchung somit ein wertvolles Hilfsmittel zur weiteren Differenzierung dar. Dies
läßt sich jedoch nur voll ausschöpfen, wenn die Pathophysiologie des verletzten Knochens
im Verlauf seines Heilungsprozesses im szintigra- phischen Bild berücksichtigt wird.