Nuklearmedizin 1992; 31(05): 164-171
DOI: 10.1055/s-0038-1629617
Originalarbeiten
Schattauer GmbH

Eine Phosphin-substituierte Diphosphonsäure (HMPD) zur verbesserten szintigraphischen Darstellung von Skelettläsionen[*]

A Phosphin-Substituted Diphosphonic Acid (HMPD) for an Improved Scintigraphic Demonstration of Skeletal Lesions
A. Steinsträßer
1   Aus dem Radiochemischcn Laboratorium der Hoechst AG, Frankfurt/Main
,
A. Schwarz
1   Aus dem Radiochemischcn Laboratorium der Hoechst AG, Frankfurt/Main
,
C. Alexander
2   Und der Abteilung für Nuklearmedizin der Radiologischen Universitätsklinik, Homburg/Saar, FRG
,
R. Berberich
2   Und der Abteilung für Nuklearmedizin der Radiologischen Universitätsklinik, Homburg/Saar, FRG
,
M. Zimmer
1   Aus dem Radiochemischcn Laboratorium der Hoechst AG, Frankfurt/Main
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Publication History

Eingegangen: 01 November 1991

14 January 1992

Publication Date:
04 February 2018 (online)

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Zusammenfassung

Trotz des hohen Qualitätsstandards der für die Knochenszintigraphie eingesetzten Radiopharmaka geht die Suche nach einem »idealen« Präparat weiter. Um die Abgrenzbarkeit der Knochenläsion zu optimieren, wurden von uns 244 verschiedene Phosphonate in Tierexperimenten untersucht. An Ratten mit einem Osteosarkom qualifizierte sich die 99mTc-markierte Verbindung 1-Hydroxy-3-methylphosphinico-1,1-propandiphosphonsäure (HMPD) mit dem besten Läsion/Normalknochen-Quotienten. Um experimentell bedingte Unterschiede auszuschließen, wurde hierbei intraindividuell mit 99mTc-MDP verglichen. Der Quotient betrug 1,28 für 99mTc-HMPD. An einem Kollektiv von 10 Patienten mit Knochenmetastasen wurde die Übertragbarkeit der tierexperimentellen Ergebnisse geprüft. Für 99mTc-HMPD zeigte sich hierbei eine mehr als 60%ige Verbesserung des Läsion/Normalknochen-Quotienten, allerdings bei gleichzeitiger Reduktion des Weichteilkontrastes um etwa 40%. Insgesamt waren 15% der Metastasen nur mit der HMPD-Szintigraphie abzugrenzen, nicht jedoch mit 99mTc-MDR Mit dem neuen Präparat HMPD dürfte somit eine bessere und frühere Darstellung von Knochenläsionen im Szintigramm möglich sein.

Summary

Although the radiopharmaceuticals used for bone scintigraphy are of very high quality, the search for an “ideal” agent continues. To optimise the detectability of bone lesions, we analysed 244 different 99mTc-labeled phosphonates in animal experiments. In osteosarcoma-carrying rats 99mTc-labeled 1-Hydroxy-3- methyl-phosphinic-1,1-propanediphosphonic acid (HMPD) was shown to produce the best lesion/normal bone ratio. 99mTc-MDP was used as reference. The ratio was found to be 1.28 for 99mTc-HMPD. The transferability of our results in animals to the situation in man was studied in 10 patients with bone metastases. There was for 99mTc-HMPD an improvement of the lesion/normal bone ratio by more than 60% but also an additional reduction of the soft tissue contrast by about 40%. 15% of the metastases were detected by scintigraphy using 99mTc-HMPD only and not with 99mTc-MDP The new agent should make possible a better and earlier discrimination of bone lesions in the scintigram.

* Herrn Prof. Dr. Dr. E. Oberhausen zum 65. Geburtstag